NEUERSCHEINUNG
„Der Kuckuck
ruft immer noch deutsch"
von Christa Dromowicz
Eine Buchbesprechung von Ursula Lange

Kinder und Enkel der „Erlebnisgeneration" im Bus nach Schle¬sien auf den Spuren von Eltern und Großeltern - das ist das The¬ma des neuen Buches von Christa Dromowicz „Der Kuckuck ruft immer noch deutsch".
Mit Ehemann und Tochter will sie den Wurzeln ihrer Familie nachspüren. Die Geschehnisse um Flucht und Vertreibung, die sie als Vierjährige erlebte und nur vage erinnert, werden in Ge¬sprächen und Begegnungen deutlich, wie auch das Schicksal der Großmutter, die zusammen mit vielen anderen Bewohnern des Heimatdorfes erschossen wurde. Das alles löst in ihr inten¬sive Gefühle aus, ist es doch ein Teil ihrer eigenen Geschichte: „Jetzt konnte ich mir eine gewisse Vorstellung von Mutters Leid machen, auch verstehen, dass sie so gut wie nie darüber ge¬sprochen hatte."
Die Busreise führt aber nicht nur in den Heimatort Riegers-dorf zwischen Neisse und Neustadt. Die nachgeborenen „Heim¬kehrer" besuchen auch Beuthen, den Annaberg, Lambsdorf, Bres¬lau, Jauer, Bad Altheide, Wölfeisgrund, Albendorf, Glatz, Fürs¬tenstein und Kamenz, die Bischofskoppe.
Fazit: „Es lässt sich nicht mit Worten beschreiben, wie schön unser ehemaliges Schlesien ist. Man muss es gesehen haben... Wie konnte man uns dieses Land am runden Tisch durch Sta¬lins Verschieben mittels Streichhölzern und in Unkenntnis der West¬mächte darüber, dass es zwei Neissen gibt, abnehmen!"
Die Autorin fügt ihrem eigenen Bericht die persönlichen Er¬innerungen von Josef Simon hinzu, der als Neunjähriger die tra¬gische Zeit von Flucht und Vertreibung aus Riegersdorf erlebte.
„Der Kuckuck ruft immer noch deutsch" von Christa Dromo¬wicz. Neu erschienen im Geest-Verlag, 49377 Vechta-Langför-den.
Eine Wiederbegegnung mit Oberschlesien nach 60 Jahren von Christa Dromowicz, „Der Kuckuck ruft immer noch deutsch", ISBN 978-3-86685-246-4, 220 Seiten brosch., viele Fotos, 14,- Euro.