Verena Wilcke - Lebensdruck (Literatur in schwierigen Zeiten)

Verena Wilcke (23 J.)
Lebensdruck

Vom Leben geschändet, vom Schicksal geplagt.
Vom Dunkel geblendet und doch bin ich stark.
Vom Leben besessen und trotzdem noch frei.
Vom Weinen ganz müde und glücklich dabei.

Vor Angst schon ganz müde, von Zweifeln gejagt.
Von Hoffnung geflutet und frei für den Tag.
Vom Lieben verloren, verliebt in die Welt.
Vom Finden erleuchtet und trotzdem kein Held.

Vom Schwimmen durchnässt, das Ufer gesehen.
Vom Schreien ganz müde und doch bleib ich stehen.
Vom Lachen ganz einsam und noch im Geschehen.
Vom Sehen erblindet und doch kann ich sehen.

Vom Leben verzaubert, vom Leben verrückt.
Vom Kämpfen gewachsen und nichts kommt zurück.
Vom Leiden entschuldigt, durch Sonne entzückt.
Von Liebe ernährt, mit Wolken bestückt.

Vom Leben gefesselt, vom Leben erdrückt.
Vom Kämpfen verwundet und doch voll mit Glück.
Vom Warten verzweifelt, beschenkt von der Zeit.
Ich war zwar der Bettler, doch ich war auch mal reich!