"Verklärter Herbst"/ „Vermixter Herbst" -- Reinhard Rakow liest heute Herbstgedichte in Berne


 

„Verklärter Herbst", „Vermixter Herbst"
Reinhard Rakow liest Herbstgedichte

„Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr. Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben", so lauten die wohl berühmtesten Zeilen aus einem Herbstgedicht Rainer Maria Rilkes. Friedrich Hebbel dichtete: „Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah! Die Luft ist still, als atmete man kaum (...)"

Wohl keine andere Jahreszeit hat die Dichter so befeuert wie die Zeit der bunten Bäume, reifen Früchte und der großen Abschiede. Dem Herbst verdanken wir Hölderlins „Hälfte des Lebens" („Mit gelben Birnen hänget/ und voll mit wilden Rosen") ebenso wie Fontanes „Ribbeck von Ribbeck auf Havelland", Trakls „Verklärten Herbst" und Morgensterns „Novembertag". Doch manchen Lyrikern kam zum Thema Herbst ganz anderes in den Sinn: Heinrich Heine etwa, der „Deutschland. Ein Wintermärchen" im Herbst beginnen lässt („Im trüben Monat November wars ...") oder Kurt Tucholsky. Letzterem war aufgefallen: „Denn, so um 'm September rum,     denn kriejn se wacklije Beene –   die Fliejen nämlich. Denn rummeln se so  und machen sich janz kleene." Erich Kästner arbeitete sich statt an sterbenden Blättern oder wackelnden Fliegen lieber an nassen Schuhen ab. Noch andere bewiesen und beweisen aufs Erheiterndste, dass sich dem Herbst durchaus auch humorige oder gar satirische Seiten abgewinnen lassen, Gegengifte gegen den Herbstblues allesamt.

Wer Lust hat, solch vielfältiger Lyrik zu lauschen, ist eingeladen zu einem „Gedichtenachmittag" in der Kapelle der Katholischen Kirchengemeinde (Berne, Schlesierstr. 3) am Sonntag, 13. Novembember, 17:00. Unter dem Motto „Vermischter Herbst" liest Reinhard Rakow Gedichte von Trakl, Tucholsky und der weiter Vorgenannten sowie anderer Größen der Literatur wie Goethe oder Gernhardt, Claudius oder  Klabund, Mörike oder Mühsam. Und das eine oder andere „vermischte" Herbstgedicht aus eigener Feder soll auch nicht fehlen. Die anregende, mit einem Schuss Geschichte gewürzte Mixtur lädt ein zum Innehalten, Nachdenken, Versinken, aber auch zum Schmunzeln und befreit Auflachen. Angenehmer kann man sich einen Nachmittag im Herbst -- die Metereologen raunen für den 13. Novermber von lausigen 5 Grad bei Dauerdunst -- kaum warmdenken.

Der Eintritt ist frei, Anmeldung ist nicht erforderlich, aber willkommen (R. Rakow, tel. 04406-920046, reinhard-rakow@t-online.de (link sends e-mail)).

 

--------------

 

Sonntag, 13. November, 17:00.

"Verklärter Herbst"/ „Vermixter Herbst" -- Reinhard Rakow liest Herbstgedichte

Kapelle der Katholischen Kirchengemeinde (Berne, Schlesierstr. 3)

Eintritt frei