Volker Issmer stellte gestern in der Gedenkstätte Augustaschacht den 3. Band von 'Fremde Zeit - Unsere Zeit' vor

Mehr als 50 Gäste waren gestern in die Gedenkstätte Augustaschacht in Hasbergen gekommen, um der Vorstellung des 3. Bandes 'Fremde Zeit - Unsere Zeit' von Volker Issmer beizuwohnen. In der eindrucksvollen Atmosphäre der Gedenkstätte waren die drei vorgetsellten Erzählungen, die Volker Issmer las, besonders eindrucksvoll aufgehoben. Dr. Michael Gander stellte dem Publikum noch einmal die besondere Leistung des Forschers und Literaten Volker Issmer vor.

"Die drei Lesebücher Issmers bieten allen, die sich heute mit dieser totalitären Phase der deutschen Gesellschaft auseinandersetzen wollen, einen wohl einzigartigen Überblick über Einstellungen und Handlungen der Menschen in einem regionalen Raum. Gerade jungen Menschen kann auf diese Weise erfahrbar gemacht werden, warum Menschen so und nicht anders gehandelt haben, warum sie nicht in der Breite Widerspruch ausgeübt und sich dem System entsagt haben. Issmer klagt nicht an, verdeutlicht vielmehr in der literarischen Skizzierung von Geschehen und Personen die Handlungsgründe. Er verurteilt nicht von außen mit dem moralischen Zeigefinger, sondern er zeigt Geschehen, das auf die Beurteilung durch den Leser wartet.", schreibt der Landrat des Landkreises Isnabrück, Dr. Michael Lübbersmann, in seinem Vorwort.

Und bei der gestrigen Premierenlesung wurde genau das deutlich: Das Handeln der Personen wird in der literarischen Darstellung deutlich und verständlich, damit auch durchaus kontrovers diskutierbar.

Am Ende der Lesung machte Dr. Volker Issmer einen bemerkenswerten Vorschlag. Es gelte, das Leben und die Figuren des Widerstands stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Gerade heute benötigten junge Menschen Vorbildfiguren für zivilen Ungehorsam. Man solle ihner gedenken mit dem Pflanzen von Bäumen, die Früchte tragen. Ein wirklich guter Vorschlag, den wir gerne aufgreifen werden.