Liebe Leserin,
lieber Leser,
 
die Kraft des Wortes konnten zahlreiche Jugendliche des Schreib- und Buchprojekts in der Gedenkstätte Ravensbrück im Oktober 2019 selbst erleben. In der Auseinandersetzung mit den Lebenswegen von Aufsehern und Inhaftierten des ehemaligen Frauen- und Jugend-Konzentrationslagers wurde die intensive Reflektion der eigenen Identität und der heutigen Gesellschaft gefördert.
 
Im Mittelpunkt des Schreibens und Fühlens stand, wie die fast 100 entstandenen Texte eindrucksvoll belegen, die Frage, wie derartige Verbrechen passieren konnten.
 
In der Auseinandersetzung mit verschiedenen Biografien von inhaftierten Frauen und Jugendlichen, mit dem Verweilen an Orten, an denen die Verbrechen geschahen, und der Auseinandersetzung mit den Exponaten der Ausstellungen näherten sich die Jugendlichen immer wieder der Frage, welche Gefahrenmomente heute beachtet werden müssen.
 
Eine wichtige Erkenntnis für die Jugendlichen war, dass wir auch heute in großer Gefahr stehen, die Lehren der Vergangenheit zu vergessen. Denn auch heute müssen wir jeden Tag aufs Neue gegen jede Form von Ausgrenzung, von Rassismus und von undemokratischem Handeln eintreten. 
 
Ich wünsche Euch als jugendliche Leser und Ihnen als Erwachsene eine intensive Lektüre bei einem beeindruckenden Buch. Mein Dank gilt den Autorinnen und Autoren für die kraftvollen Worte, die sie gefunden haben.

Ihr
 
Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur