Was für eine wunderbare Rezension zu Barbe M. Linkes 'Träum mich, Geliebte'

Wenn der Leser sich auf Gefühlswelten einlässt, öffnet sich ihm ein Panorama voll von Bildern, 'versteckten Worten, die gelockt werden wollen'  und Anspielungen auf historische Ereignisse im Deutschland der Nachkriegszeit.
Dieses Panorama stellt sich als Puzzle dar - die Teile symbolisieren den Lebensweg zweier Frauen - Franziska und Valera. Das Witzige dabei ist, dass die Teile nicht starr sind, sondern sich in Farbe und Formen beim fortwährenden Lesen ändern. Damit ist der Leser gefordert - sich hineinzudenken, zu versenken, ja auch zu identifizieren. Manches ist gut, so die Schilderung von Zuneigung bis hin zur Liebe, manches tränenreich und schwermütig, so das sprachmächtig und kenntnisreich beschriebene langsame Leiden und körperliche Vergehen von Valera, manches schwer verständlich, so die Heiterkeit der 'Phantasie, mit dem Tod zu vögeln'.
Es lohnt sich aufzubrechen auf die Reise vom Oderbruch, wo die Geschichte beginnt, bis nach Spanien - eine Reise voller Träume und Überraschungen.

Dr. W. Tews, Bln