Wendelin Mangold - Findlinge (Literatur in schwerigen Zeiten)
1.
Es lebte ein Lächeln, gezogen
in alle Himmelsrichtungen.
Plötzlich verzog es sich
zu einer Grimasse.
2.
Ich falle in den Schlaf mit
dem Gesucht nach unten
und decke mich zu mit
der Nacktheit der Haut.
Die Wärme kommt allmählich,
und wir umarmen uns heiß
und schlafen glücklich ein.
3.
Stets unterwegs,
aber nie auf Reise,
Flucht und Vertreibung
ist keine Speise.
Man soll mich dafür
auch nicht hassen,
sondern mich einfach
so leben lassen.
4.
Wenn man zu tief gräbt,
kann man die Übersicht
verlieren.
5.
Ist das Schicksal von Schmerz und Leid
überzogen, muss man es ab und zu
aufbrechen.