Wendelin Mangold - Haiküsse am Donnerstag

Durch die Woche begleiten sollen uns Haiküsse von Wendelin Mangold, die
es an dieser Stelle in gesprochener und geschriebener Form gibt.

hier
gibt
es die Haiküsse am Donnerstag in gesprochener Form  (einfach klicken)


Haiküsse am Donnerstag

von Wendelin Mangold

Seuche

Es hat mich erwischt,
als Folge hohes Fieber:
Haiku als Virus.

Fischfang

Vom nächtlichen Fang
bleibt nichts, kommt der Tag, außer
einer Mondschuppe.   

Bleibe

Unser aller Haus,
von außen kalt, innen heiß:
der Planet Erde.

 

Zu Wendelin Mangold:

geb.1940 im Gebiet Odessa; 1944 nach Deutschland geflüchtet, 1945 in
den Nordural verschleppt, 1956 nach der Entlassung von der
Kommandanturaufsicht Umzug nach Nowosibirsk, dort bis 1962 im Bau
gearbeitet, danach an der Pädagogischen Hochschule Germanistik (Deutsch
als Muttersprache) studiert, anschließend 1967 als Dozent und
Lehrstuhlleiter (Deutsch als Muttersprache) in Koktschetaw
(Nordkasachstan) bis zur Ausreise nach Deutschland tätig.
1991-2007 Sozialarbeiter und Verwalter bei der Seelsorge für
Russlanddeutsche der Deutschen Bischofskonferenz, zurzeit Rentner,
verheiratet, zwei Kinder, Mitglied der LDR und des Kulturrates (zwei
Jahre Vorstandsmitglied). Nebenbei aktiv schriftstellerisch tätig und in
Deutschland ein Lesebuch und 3 eigene Bücher  herausgebracht. Mitglied
des Red.kollegiums des deutschsprachigen Almanachs des Literaturkreises
der Deutschen aus Russland e. V.