Wendelin Mangold - REPATRIIERTE KINDER DER NACKRIEGSZEIT
REPATRIIERTE KINDER
DER NACKRIEGSZEIT
Die Schläge der Väter blieben
den repatriierten und in die Taiga
verbannten Kindern erspart.
Da ihre Väter gefallen, verschollen, in
Gefangenschaft, im Gefängnis und Gulag waren,
mussten sie selbst die Väter ersetzen, schuften,
für Mutter und kleine Geschwister sorgen.
Sie waren daher der Mutter gegenüber frech,
traktierten die kleinen Geschwister mit Klapsen
und behandelten die Haustiere herrisch.
Als wären alle Schuld an ihrer verkorksten Kindheit.
Ich würde das nicht schreiben, hätte ich das nicht
selbst im Norden des Urals 1945-1955 erlebt.