Wendelin Mangold zog am gestrigen Abend mit seinem Vortrag über Russlanddeutsche Literatur' im Museum Vechta Zuhörer in seinen Bann

Gute 100 Minuten zog Dr. Wendelin Mangold, die graue Eminenz der russlanddeutschen Literatur, gestern die zahlreichen Zuhörer im Museum Vechta in seinen Bann. Aus der Fülle seines Wissens schöpfend, zeigte er die Grundtendenzen der Entwicklung der russlanddeutschen Literatur von den Anfängen bis heute auf. Gekonnt wies er auf die Vielseitigkeit einer Literatur hin, die sich vor allem im ländlichen Bereich Russlands und später der Sowjetunion trotz aller tragischen Unterdrückung vielseitig entwicklete. Zu Recht beklagte er, dass es bis heute in Deutschland (anders als bei den Rumäniendeutschen und anderen Volksgruppen) keine Einrichtung gibt, die die Historie und die aktuelle Entwicklung der russlanddeutschen Literatur begleitet, obwohl in der BRD etwa 4 Millionen Russlanddeutsche leben.

Auch Verlagsleiter Alfred Büngen, der viele der wichtigen zeitgenössischen russlanddeutschen Autoren verlegt hat und verlegt, wies daraufhin, dass dei russlanddeutsche Literatur auch angesichts der bundesdeutschen Literaturentwicklung einer besonderen Gefährung entgegensieht. Die kulturelle Identitätsentwicklung gerade aber für die jungen Russlanddeutschen sei von großer Bedeutung.

(Das Bild zeigt Dr. Wendelin Mangold bei seinem gestrigen Vortrag)

Großer Dank gebührt dem Heimatverein der Deutschen aus Russland in Molbergen, der der Öffentlichkeit mit der Organisation dieser Veranstaltung und der Lesung von Wendelin Mangold heute im Museumsdorf Cloppenburg die Chance bot, sich intensiver mit der russlanddeutschen Literatur auseinanderzusetzen.