Wolfgang Buchhorn - Der Blick (Literatur in schwierigen Zeiten)

Der Blick


Solange die Narben noch Wunden sind
Lernt es sich besser
Der Schlaf der Vergessenheit täuscht

Der sanfte Wind des langen Gehens
Am Teich der Täuschung und der Wahrheit
Leert die scheinglatte Fläche
Und öffnet den Blick in die grundlose Tiefe
Voller Zorn, Scham und Erniedrigung

Ein Blick, der ganz ertragen
Ruhig die Wunden schaut
Ist still und weit

Und heilt