01.03.2023 - aktueller Autor - Rüdiger Stüwe

um Schweigen gebracht


Mit 19 saß ich
an einem schönen Sommertag
in den Herrenhäuser Gärten
auf einer Bank diese nette alte Frau
neben mir die mir bald bitter sagte
wie alt sie nun schon sei und dass alles
keinen Sinn mehr habe unbedenklich
in meiner guten Laune verharrend
sprach ich ihr furchtbar optimistisch
zu junger Mann hörte ich da
gut reden haben Sie in ihrem Alter.



Rüdiger Stowe

Pro domo oder Spinnrocken mit Goldfaden

Der Lebenslauf
läuft nicht
er steht
auf dem Papier
glatt und rund
die Diplomatie
des Kleinen Mannes.

Geboren in der Kalten Heimat, vor den Russen geflohen mit Mutter und Bruder; verschlagen ins idyllische Heidedörfchen Schneverdingen, wo die Häuser noch nummeriert waren und die Leute sehr fromm, jedenfalls war die Kirche immer voll; das färbte nicht sehr ab, nach krummer Schullaufbahn und anschließender Flucht ins Schülerheim (in Hermannsburg) Industriekaufmann gelernt (Hanomag Hannover); eigentliche Lehre auf dem Fußballplatz und im Jugendwohnheim der Arbeiterwohlfahrt Hannover; nach der Desertation als kaufmännischer Angestellter ins Lehrfach (Deutsch und Geschichte) ging es mit der Firma bergab, zur Zeit ist sie in japanischer Hand (Kommatsu); Lehrerlaufbahn, die letzten 18 Jahre an einer Gesamtschule, überzeugter Anhänger einer gemeinsamen Schule für alle Schüler bis zum 10. Schuljahr; heute als Schriftsteller lebend in Ellerbek, Mitglied im deutschen Schriftstellerverband (VS), im Literaturzentrum e.V. Hamburg, in der Hamburger Autorenvereinigung und im Werkkreis Literatur der Arbeitswelt.

 

Im Geest-Verlag erschinen

Köstritzer statt Klassik
von Rüdiger Stüwe
Vorwort Günter Kunert
Bilder von Detlef Allenberg.
Geest-Verlag, Vechta-Langförden, 2007.
ISBN 978-3-86685-070-0
Preis 10,00 Euro

mehr Infos auf der Webseite des Autoren

http://www.ruediger-stuewe.de(link is external)