Irena Stojànova

aufgewachsen in Bulgarien, nach Studium der Germanistik, Slawistik und Skandinavistik (Sofia und Hamburg) berufliche Stationen als Journalistin, Dozentin für interkulturelle Kommunikation und Übersetzerin.
Realisierung von Zeitungsartikeln und Radio-Reportagen für bulgarische und deutsche Medien; Veröffentlichung von Gedichten und Erzählungen in Anthologien und Zeitschriften.
Neben Lyrik schreibt sie Romane und Sachbücher, erste Buchveröffentlichung erfolgt voraussichtlich im Herbst 2016.
Irena Stojànova lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
Sie ist aktives Mitglied des Hamburger Literatur- und Autorenvereins ‚Writers Room’.
 

Preisträgerin des Wettbewerbs Du sollst kein unbeteiligter Zuschauer sein
mit dem Gedicht:

Der Schnee darauf

Am Tag darauf der Gott
oder der Zuständige für Schnee
sorgte für Entsorgung der Erschütterung

Der Ort des Mordens
gab sich den Reportern blass
und blutlos hin wie eine karge Beute

Der Schnee war grell
und gut geeignet zum Bedecken
von erstarrten Silhouetten

Und während schwarz
die Mündungen der Kameras
die Rundungen ertasteten

schafften es drei Tropfen
Blut in einem Hinterhof
auf weißer Leinwand

unbemerkt zwei Augen
und ein Mundloch
abzubilden