Ingrid und Frerich Ihben Madeleines Vermächtnis Roman
Geest-Verlag 2020 ca. 270 S.
ISBN 978-3-86685-778-0
Dieses Buch entführt uns in zwei verschiedene Epochen: Da ist zum einen Valentina, eine junge und unabhängige Frau, die von Albträumen geplagt wird und die ahnt, dass diese mit einem jahrhundertealten Familiengeheimnis zusammenhängen. Eine Reise führt Valentina zunächst in ihre Geburtsstadt Emden und später nach Frankreich – in das Land ihrer Vorfahren. Wird sie den Schleier um das Geheimnis ihrer Familie lüften können? Und dann ist da noch Madeleine, die sich ihre Reise nicht ausgesucht hat. Vor mehr als dreihundert Jahren werden sie und ihre hugenottische Familie aus Glaubensgründen verfolgt. Als letzte Möglichkeit bleibt ihr nur die Flucht aus der geliebten Heimat in Südfrankreich. Wie für Tausende ihrer Glaubensgeschwister führt der Weg in die ostfriesische Stadt Emden. Kann das „Genf des Nordens“ ihre neue Heimat werden? Viele Generationen trennen diese beiden jungen Frauen und dennoch sind sie sich auf eine rätselhafte Weise ganz nah. Sind es nur die Gene, die sie verbinden, oder ist da noch mehr?
Blick ins Buch
Blick ins Buch Valentina wachte schweißgebadet auf. Wieder dieser Albtraum. Früher hatte er ihr nur ab und zu ihren Schlaf geraubt, jetzt begleitete er sie fast jede Nacht. Stets träumte sie von einem großen Feuer, welches in der Dunkelheit inmitten eines kleinen Bergdorfs loderte. Dunkle Gestalten, seltsam gekleidet, liefen verschreckt umher und verbrannten stapelweise Bücher und Mobiliar. Valentina stand in einiger Entfernung auf einem Bergplateau, sah dem Treiben zu und fragte die Menschen, die gespenstisch an ihr vorüberschlichen, was das alles zu bedeuten hätte. Ihre Köpfe gesenkt, machten sie mit ihren Armen nur resignierte Gesten. Niemand sprach ein Wort, als hätte ein Grauen ihre Kehlen zugeschnürt. Valentina spürte die Not und die Verzweiflung dieser Menschen, wurde selbst Teil davon. In der letzten Nacht sprach erstmalig eine junge Frau, fast noch ein Kind, zu ihr. Leise raunte sie ihr ins Ohr. „Um Himmels willen, seid endlich still oder wollt Ihr, dass man uns entdeckt?“ Zur Verdeutlichung presste sie kurz ihre Lippen aufeinander und legte den Zeigefinger darauf, bevor sie weitersprach: „Wir müssen noch heute Nacht aus unserer Heimat fort. Sonst werden sie uns alle töten, genauso wie unsere Brüder und Schwestern.“
Ingrid Ihben wurde 1956 in Emden geboren. Die meiste Zeit ihres Lebens verbrachte die Autorin mehrerer Kinderbücher und einer Vielzahl von Kurzgeschichten sowie Anthologiebeiträgen in ihrer Heimat Ostfriesland. Die Mutter zweier erwachsener Töchter wohnt in Moormerland. Ihre anschaulich gestalteten Texte, teils mit einem Augenzwinkern, teils mit Ironie, zeichnen sich durch eine intensive Beobachtung von Natur und Gesellschaft aus. So kommen ihre kleinen und großen Leser in den Genuss einer kurzweiligen Unterhaltung. Mit dem Roman „Madeleines Vermächtnis“ hat sich Ingrid Ihben einer neuen Herausforderung gestellt. Sie lässt ihre Protagonistin Valentina, die wie die Autorin hugenottischer Herkunft ist, eine nicht alltägliche Reise unternehmen, in der diese ihren Ahnen erstaunlich nahe kommt.
Publikationen im Geest-Verlag Hinnerk, Fenna und Freunde, Vechta 2018, Geest-Verlag Der kleine Tuffeltaffel, Vechta 2017, Geest-Verlag Flüchter, in: Von Fluchten und Wiederfluchten, herausgegeben von Artur Nickel, Vechta 2017, Geest-Verlag Angekommen, Heimat – wo bist du, in: Noch im-mer willst du nicht verweilen …, herausgegeben von Olaf Bröcker und Alfred Büngen, Vechta 2018, Geest-Verlag Ein ganz besonderes Kind, in: So stark bin ich, her-ausgegeben von Alfred Büngen, Helga Bürster, Nicoleta Craita Ten‘o, Doris Egger und Anna-Katharina Scherf, Vechta 2018, Geest-Verlag Die Melodie des Meeres, in: Es hört sich an wie eine Melodie, herausgegeben von Alfred Büngen, Inge Witzlau, Helga Bürster, Nicoleta Craita Ten‘o, Anna-Katharina Scherf, Vechta 2020, Geest-Verlag
Frerich Ihben wurde 1953 im Altkreis Norden (Ostfriesland) geboren. Es folgten eine kaufmännische Ausbildung und mehr als vier Jahrzehnte Tätigkeit im und für den Handel. Mit dem Eintritt ins Rentenalter entdeckte er, inspiriert von seiner Ehefrau, die Schriftstellerei für sich. Sein bevorzugtes Genre ist der historische Roman. Im Jahr 2016 erschien der erste Roman „Weit weg ist so nah“. Das Werk thematisiert die Moorkolonialisierung im Ostfriesland des 18. Jahrhunderts. Es folgten verschiedene Beiträge in Anthologien, meist Momentaufnahmen aus dem Alltag, die zu einem kritischen und nachdenkenden Betrachten einladen. Der Schriftsteller hat zwei erwachsene Töchter und lebt zusammen mit Ehefrau Ingrid in der Gemeinde Moormerland.
Mutter und Tochter haben über Jahre hindurch intensive Gespräche geführt. Anfangs vor allem über die Lebenserfahrungen der Mutter, die schon den Ersten Weltkrieg als Kind in Duisburg erlebte und zur Ausbildung als Fürsorgerin in das kulturelle anregende Berlin zog. Dort betreute sie rund um den Alexanderplatz arme Familien. Mit Kolleginnen entwickelte sie eine Ausstellung gegen das Kinderelend mit den Zeichnungen von Käthe Kollwitz.
Es folgten die Machtergreifung durch die Nationalsozialisten, Heirat, Geburt von 5 Kindern, der Zweite Weltkrieg, schließlich das Kriegsende und die Wiederaufbaujahre der Bundesrepublik.
Die Leserinnen und Leser erleben mit Mutter und Tochter einen packenden Gang durch wichtige Stationen des XX. Jahrhunderts mit all seinen Widersprüchen und Erfahrungen.
Die Lyrikgruppe im Verlag, Thomas Bartsch, Frank M, Fischer, Holger Küls, Hans-Hermann Mahnken, Artur Nickel, Sigune Schnabel und Rieke Siemon, trafen sich gestern im Vorfeld von Lyrik bei Frau Holle im Verlagshaus und diskutieren über ihre neu entstandene Broschüre 'Blaues Licht. 7 Lyriker*innen über Digitalisierung'. Diese Broschüre soll in den nächsten Tagen noch weiter gestaltet werden und am Sonntag, den 4. März in einer Videokkonferenz (19.00 Uhr) noch einmal diskutiert werden. Die Inhalte sollen zudem in einen Viideofilm bei Youtube transferiert werden. Die Umsetzung jedes einzelnen Beitrags und die Gestaltung des gesamten Films soll Gegenstand einer Meinungsäußerung jedes Mitglieds in den kommenden Wochen sein. Ebenso soll geklärt werden, ob es Möglichkeiten der Umsetzung mit Kunst oder Musik gibt.
Fenja Schlegel Ein Tanz auf besondere Weise Poetische Begegnungen Geest-Verlag, Visbek 2023 ISBN 978-3-86685-936-4 Ca. 100 S., 12,80 Euro
Fenja Schlegel (*1996), aufgewachsen in Wildeshausen, entdeckte ihre Leidenschaft für Lyrik über den Poetry Slam. Seither schreibt sie kleine lyrische Geschichten von Begegnungen aus ihrem Alltag. Neben ihrem Lehramtsstudium für Germanistik und Philosophie in Oldenburg absolvierte am Institut für kreatives Schreiben in Freiburg eine Weiterbildung zur Schreibpädagogin, um anderen die heilende Wirkung des kreativen Schreibens näher zu bringen. Ihre Geschichten erzählen von den besonderen Momenten des Lebens, in denen man Zaubermenschen begegnet und von den kleinen Alltagssorgen, die von der Schwere des Muts getragen werden.
Vielleicht Vielleicht ist das Leben leichter, als die Leichtigkeit, die ich in mir verspür, denn vielleicht ist das Leben leicht zu viel und die Leichtigkeit weit weg von mir und vielleicht wird das Leben leichter und vielleicht leb ich dann auch zu viel im Hier und trag die Leichtigkeit ganz leicht in mir und vielleicht teil ich sie dann auch mit dir, denn die Leichtigkeit in mir wird vielleicht ein Teil von dir und vielleicht reicht sie dann ja für uns beide hier und vielleicht addiert sie sich mit Leichtigkeit dann viel.
Lesung im Rahmen der Monatsversammlung vom SoVD Neu Wulmstorf
: "Es hört sich an wie eine Melodie" -
Geschichten und Gedichte rund um den Literaturpreis b. bobs 59
- Es lesen die Autorinnen Elisabeth Steinfeld und Stefanie Radek
Dienstag, 14. März 2023, Beginn: 18:00 Uhr
SoVD-Treffpunkt im "Lichthof", Liliencronstrasse 25, 21629 Neu Wulmstorf
Es hört sich an wie eine Melodie
Siegerbeiträge und ausgewählte Teilnehmerbeiträge des 2. b.bobs 59 - Literaturwettbewerbs für Menschen mit Behinderung
Herausgegeben von Helga Bürster, Nicoleta Craita Ten‘o, Anna-Katharina Scherf, Inge Witzlau und Alfred Büngen
Geest-Verlag 2020 ISBN 978-3-86685-757-5 ca. 350 S., 14 Euro
Mehr als 600 Beiträge gingen beim nunmehr 2. Literaturpreis b-bobs59 für Menschen mit Behinderung aus Deutschland, Öster-reich und der Schweiz ein. Beiträge von jungen und älteren AutorInnen, von Menschen mit unterschiedlichen Formen der Behinderung, körperlich und geistig. Niemand musste seine Behinderung oder seinen Behinderungsgrad nachweisen, er musste sich nur zum Kreis der angesprochenen AutorInnen zugehörig fühlen. Für die Jury war es auch diesmal wieder besonders schwierig, die Siegerbeiträge unter den über 100 Autoren zu ermitteln, die den Sprung in dieses Buch geschafft haben. Tatsächlich erzählt jeder Beitrag, gleich ob Prosa oder Lyrik, eine besondere Geschichte, die sich um das Motte des Wettbewerbs Es hört sich an wie eine Melodie dreht.So entstand ein Lesebuch von ganz besonderer Kraft und Ehrlichkeit. Dank der großzügigen Spende einer Autorin war es auch in diesem Jahr möglich, einige der Geschichten und Gedichte mit Preisen auszuzeichnen.
Monika Gerhards Zurück auf Los – Zurück ins Leben Meine Integration nach der stationären Suchttherapie Geest-Verlag 2022 ISBN 978-3-86685-932-6 92 S., 11,- Euro
Nach einer stationären Suchttherapie entschloss sich die Autorin, über die Zeit der Nachsorge ein Tagebuch zu führen, um ihren Weg für sich und andere nachvollziehbar zu machen. Die Gedanken und Sorgen, die sie während der Erprobung ihrer Abstinenz im Alltag und der Rückkehr in das ‚trockene' normale Leben begleiteten, sind vielfältig. Überall lauerten Fallen, und es bedeutete, achtsam zu sein und nicht hineinzutappen. Ihr Buch soll eine Unterstützung bei der Entscheidung für einen trockenen, abstinenten Weg sein. Der Weg ist nicht einfach, aber er ist zu schaffen und - vor allem - er lohnt sich.
Monika Gerhards 1952 geboren, Sozialpädagogik studiert und in der Jugendhilfe und Jugendbe-rufshilfe gearbeitet. Sie hat zwei erwachsene Töchter und einen Enkelsohn. 2003 hat sie eine dreimonatige Entwöh-nungstherapie in der Paracelsus Berg-hofklinik in Bad Essen gemacht und lebt seitdem abstinent. Seit 2001 gehört sie dem Kreuzbund Landesverband Olden-burg e. V., einer Selbsthilfe- und Hel-ferorganisation für Suchtkranke und Angehörige, an.
Über 130 Autor*innen - von Grundschülern über Konfirmanden bis hin zu den Senioren haben an diesem Buch mitgewirkt. An Schreibtagen an der Schule, einem Konfirmandentag und zu vielen anderen Gelegenheiten schrieben sie zu zehn Themen. Die wichtigsten Beiträge erscheinen nun in einem mehr als 300-seitigem Buch zum Jubiläum '900 Jahre St.-Petri-Kirche Westerstede.
Welche Rolle spielt Kirche und Glauben in ihrem Leben, welche Bedeutung hat Gemeinschaft und Freundschaft, was würde man sagen, wenn man selber als Pastor auf der Kanzel steht, wie hat man Kirche erfahren, was würde man in einem Gespräch mit dem lieben Gott sagen und vieles mehr bietet das Buch zum Nachlesen an. Ein Buch, das die Gemeinde selbst geschrieben hat. Es zeigt die Lebendigkeit der Gemeinde an und bietet Möglichkeit zum Nachdenken und zum Gespräch.
Das neue Buch der Schreibwerkstatt des Gymnasiums geht in die Arbeit. Vom 10. bis zum 12. Februar geht es in die Endbearbeitung des Buches in die Jugendherberge Schillig an der Nordseeküste. Am 16. März freuen wir uns auf die Buchpremiere der Werkstatt mit fhoffentlich großem Publikum im Gulfhaus Vechta. Schon einmal vormerken den Termin.
Buntglasschatten Neues Buchprojekt der Schreibwerkstatt des Gymnasium Antonianum
Dora M. Drescher Neo Götting Inga Hagemann Despoina Aisin Kelertzi Tilda Kolhoff Aleyna Köybas Lara L. J. Robbers Lina Weigel Amanda Wurm
ISBN 978-3-86685-941-8 ca. 160 Seiten 12,50 Euro
Brücken bauen aus Buntglas, Brücken bauen über Schatten. Was umgibt uns? Was ist das Kleine, das uns groß erscheint und das Normale, das eigentlich so abstrus?
Neun junge Autorinnen und Autoren widmen sich diesen Fragen in eigenen Texten und Illustrationen, in den letzten zwei Jahren im Rahmen der „Schreibwerkstatt“ des Gymnasiums Antonianum entstanden. Auf ganzer Bandbreite wie Farbpalette wird ein Bild des Lebensalltags gemalt- wie die Autoren sie wahrnehmen und wir alle sie erleben. Und doch steht zwischen den Versen und Zeilen nichts Banales, werden Menschen im forensischen Blick durchleuchtet und dann doch warm gezeichnet.
Blau sowie Rot wie auch Gelb Überschlagen Sich die Töne Meine Finger kommen meinem Kopf nicht hinterher Und mein Körper schon gar nicht Lina Weigel
Premiere- Lesung mit musikalischer Begleitung 16. März 2023 19 Uhr Gulfhaus Zitadelle 13 49377 Vechta
In der Alten Töpferei fi nden einmal monatlich Kultur-veranstaltungen statt. So präsentieren am Donnerstag, den 16. März, der Dichter Thomas Bartsch und der Musiker Peter Missler einen besonderen kreativen Austausch in dem Kulturtreff Lyrik und Musik. Während Thomas Bartsch Gedichte aus seinen beiden Lyrikbände „Von Übergang zu Übergang“ (2021) und „Gezeiten“ (2022) liest, wird Peter Missler die Lyrik in musikalischen Improvisationen auf verschiedenen Instrumenten und mit Obertongesang interpretieren.
Beginn 19.30 - 21.30 Uhr, Einlass ab 19.00 Uhr. Eintritt 15 Euro, ermäßigt 10 Euro.
Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung der SPD Essen lädt Dich herzlich ein zur Veranstaltung:
"Nach der Corona-Pandemie - Was jetzt zu tun ist"
Welche Maßnahmen haben unsere Kinder und Jugendlichen bisher erfolgreich unterstützt? Welche Unterstützung brauchen sie jetzt sowohl in Kitas und Schulen als auch im Freizeitbereich? Welche Unterstützung brauchen die Eltern, Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen?
Wann: 23. März 2023 Einlass: 17:30 Uhr Beginn: 18:00Uhr Wo: Julius-Leber Haus in Essen-Kray Meistersingerstraße 50, 45307 Essen
In dieser Veranstaltung wollen wir mit unseren Fachexpert*innen über die Maßnahmen, die in den Bildungseinrichtungen und bei den psychologischen Beratungsstellen in den letzten zwei Jahren Angeboten wurden, in den Austausch gehen. Wo sind noch gravierende Handlungsbedarfe bei den Kindern und Jugendlichen zu sehen? Welche neuen Erkenntnisse/Handlungsempfehlungen gibt es, die wir für die Kinder, Jugendliche, Eltern, Lehrkräfte etc. als Unterstützung ermöglichen können?
Es diskutieren: Benedikt Godo, Oberarzt LVR-Klinikum Essen Petra Kogelheide, Leitung Jugendpsychologisches Institut Essen (JPI) Waia Zygouiri-Reitermeier, Gerichtliche Verfahrensbeiständin Dr. Artur Nickel, Autor und Literaturvermittler und weitere Gäste aus Bildungseinrichtungen, Elternpflegschaft uvm
Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion! Über den roten Button kommst Du direkt zur Anmeldung!
Für das leibliche Wohl wird von Seiten der Kirche gesorgt.
Heike Avsar Der Bernsteinreif Roman vom (UN)GLÜCK der Julia R. im Nachkriegs- deutschland Geest-Verlag 2023 ISBN 978-3-86685-935-7 530 S., 14,80 Euro
Heike Avsars nunmehr dritter Roman – ‚Bernsteinreif‘ – ist der Roman einer starken Frau, die beispielhaft steht für die vielen Frauen, denen in der Nachkriegswirklichkeit Deutschlands in Ost und West die gesellschaftliche Anerkennung verweigert wird. Dabei sind sie es, die ihre Kinder zu selbstständigen Menschen erziehen, die aus Mangel an wirtschaftlichen Möglichkeiten oftmals in lieblosen Ehen fristen müssen. Heike Avsar erzählt die Geschichte der Julia Röhnke und die ihrer Familie, beginnend im Deutschland der späten Fünfzigerjahre bis in die Neunzigerjahre. Liebe, Beziehungen, Enttäuschungen und Hoffnungen im privaten Leben einer starken Frau, Schicksalsschläge, eingebettet in das politische und wirtschaftliche Geschehen in den beiden deutschen Staaten. Sie erzählt vor allem von dem Bemühen der Protagonistin, an dem dramatischen Geschehen nicht zu zerbrechen, sondern einen aufrechten Gang zu bewahren. Der in der ersten Ehe von ihrem Mann geschenkte Bernsteifreif wird so zu einem wichtigen Symbol der Befreiung. Ein hinreißend erzählter Roman, der individuelle Schicksalsgeschichte und Zeitgeschichte verbindet – meisterhaft erzählt.
Heike Avsar, Berliner Autorin, die in ihrem Debut-Roman 'Sterne über Anatolien' über das Leben zwischen zwei Kulturen schreibt, über ein Leben (und auch das Sterben ihres Mannes) in der Welt zwischen Berlin und der Türkei. In ihrem zweiten Roman 'Der tiefe Fall des Herrn P. geht sie der Geschichte eines besonderen Odachlosen nach.