Lutz Hethey, Heiko Schulze (Hrsg.) Herz auf Füße Ein HelpAge-Lesebuch (in der lektoralen Arbeit)

Lutz Hethey, Heiko Schulze (Hrsg.)
Herz auf Füße
Ein HelpAge-Lesebuch
Geest-Verlag 2022

Laufbegeisterte und Fans schreiben über ihre Leidenschaft, für HelpAge und über die Kampagne „Jede Oma zählt
 

Wir wissen: Bücher über das Laufen füllten bereits vor unserem Beitrag riesige Regalreihen. Eine absolute Seltenheit bildeten allerdings bis heute Bände, die neben dem Laufen auch ein humanitäres Ziel zum Thema hatten. Der Titel dieses Buches sollte eben dies genau dies mit zwei Begriffen ausdrücken, die zum Menschlichsein gehören: Herz auf Füßen!
„Herz auf Füßen“ darf im Geiste dieses Buches fortan gern als freundlicher Imperativ aufgefasst werden. Er appelliert daran, auf die laufenden Füße zu setzen und dies zugleich mit Herzensanliegen zu versehen.
In den Beiträgen wurde einmal mehr klar: Dass Laufen und Helfen ungemein viel miteinander verbindet, liegt tatsächlich in der Natur der Sache begründet. Laufen hilft irgendwie immer! Dass es der eigenen Gesundheit hilft, musste mit dem Band nicht neu bewiesen werden. Aber auch dieser helfende Aspekt bleibt elementar. Und eben dies sollten in diesem Band nicht nur bemerkenswerte Bewegungs-, Ernährungs-, Bekleidungs- bis zu Laufschuh-Tipps ausdrücken, sondern auch weit tiefer gehende Botschaften, die mit dem berühmten „Guten Herz“ zu tun haben. Wir hoffen, es ist gelungen.
Zum anderen, und das sollte die humanitäre Botschaft so rund und vollendet machen, hilft Laufen erwiesenermaßen bei der Bewältigung beruflicher wie alltäglicher Probleme. Und es hilft, in das eigene Innere zu schauen, Gefühle und Empfindungen in Worte zu fassen. Manchmal dient die Bewegung auch dazu, den eigenen Schweinehund zu entdecken und im Idealfall zu besiegen. Es ist ein Schweinehund, dessen bequemes Befolgen nicht nur vor eigener Bewegung, sondern auch vom Engagement zugunsten Dritter abhält.
Wie unsere Botschaften ausgedrückt werden sollten, wurde in diesem Lesebuch, das konnte man Seite für Seite nachvollziehen, den vielen Schreibenden überlassen: Das Spektrum reichte von einer kleinen Laufbiografie, unvergesslichen Lauferlebnissen bis zur treffenden Poesie.

Vom mühseligen Lauf ferner Omas
Laufen kann aber auch, und dazu diente dieses Buch ja in erster Linie, ganz speziell denen helfen, für die das Fortbewegen zugunsten Hilfsbedürftiger mit viel Mühsal verbunden ist. Oben haben wir es angedeutet: Die Organisation HelpAge, angesiedelt in Friedensstadt Osnabrück, hat vor Jahren systematisch eine Kampagne aufgebaut, in der das individuelle Laufen mit einer humanitären Hilfe verbunden wird. In diesem Falle ging und geht es um Großmütter, die in einem kleinen Dorf im afrikanischen Tansania aufopferungsvoll versuchen, ihre Enkel großzuziehen, deren Eltern an der Aids-Epidemie verstorben sind. Jene Omas laufen langsamer als die meisten Läuferinnen und Läufer. Langsamer laufen sie auch deshalb, weil sie in mühseliger Weise Wasser und Dinge des täglichen Bedarfs über riesige Entfernungen transportieren. Diese Omas laufen täglich weit mehr Kilometer, um im fernen Afrika das Nötigste für ihre Lieben heran zu schaffen.
HelpAge-Menschen haben sich in aller Regel zumindest von Ferne mit dem Alltag der genannten Großmütter beschäftigt. Läuferinnen und Läufer, die zugleich laufen, haben aus ihrer Leidenschaft eine Tugend gemacht. Es ist eine Tugend, die mittlerweile so viele Kreise um sich ziehen durfte, dass mit den Akteurinnen und Akteuren weit mehr als nur Laufbahnen in großen Stadien gefüllt werden könnten.

Schlusspunkt für gute Schlüsse
Dieses Laufbuch verband die humanitäre Aktion mit ganz persönlichen Sichtweisen. Etliche Beiträge stammten von HelpAge-Aktiven und berichten jeweils ganz persönlich darüber, wie sich Laufen mit Hilfsaktionen vorzüglich verbinden lässt.
Wir hoffen alle hatten viel Spaß an der Lektüre dieses Bandes. Bedanken dürfen wir uns für alles abschließend auch und insbesondere im Namen jener Omas, zu deren Gunsten die Laufaktion von HelpAge überhaupt entstanden ist. Das Herz auf Füßen gehört somit unbedingt an die Startposition. Denn jedes verkaufte Buch soll, im wahrsten Sinne des Wortes, einen bescheidenen materiellen Beitrag dazu liefern, dass „Jede Oma zählt!“.