Rezension zu Thomas Bartsch 'Von Übergang zu Übergang'

Ein Walsroder Lyriker dichtet auf 164 Seiten zwischen Natur- und Sozialereignis seine Zeilen. Gedrängte Sprache, meist mit Tempo. Wortverliebt, straff und rhythmisch getrieben.
Einmal geht es um Naturgewalten. Dann wieder um unser Verhältnis zur Natur.
Unser Verhältnis zur Zeit. Das Getriebensein in einer Welt ohne Ruhe.
Dazwischen purzelbaumfröhliche  Liebeszeilen. Im Wechsel mit traumdüsteren Reimen. Bartsch arbeitet meist straff in der Form und extrem sprachreduziert. Chiffreartig liefert er Assoziationsangebote. Nichts zum Weglesen. Gedichte eben, aber aus der Region.
Von einem, der tagsüber professionell die Seelen anderer betreut und abends Grenzen auslotet. Wobei die Form der sichere Rahmen ist, um dem Grenzgang einen vernünftigen Pfad aufzuweisen. Meist geht es zur Sache.
Wilde Gedankensplitter in ruhige Form gegossen. Sprache, die an sich selber zerrt.
Und dabei wiederholt ein warnender Ton, den Rahmen nicht zu verlieren.
Ungewohnt akzentuierte Lektüre. Schlichte Aufmachung. Übersichtlicher Satz.
Drängende Gedanken in klarer Form.

Quelle: www.torfkurier-probeabo.de

„Torfkurier“, Ausgabe 09/2021, Götz Paschen