Sigune Schnabel - Lesung der Autorin aus dem Band 'Auf Zimmer drei liegt die Sehnsucht' auf YouTube Geest-Verlag Kanal



https://www.youtube.com/watch?v=hZ5UB9v0DaM

einfach anklicken und genießen!

Sigune Schnabel

Auf Zimmer drei

liegt die Sehnsucht

Gedichte

Bilder von Simon Lèbe

Geest-Verlag 2021

ISBN 978-3-86685-845-9

ca. 140 S. 12,- Euro





Mit einer unfassbaren Leichtigkeit transportiert dieser dritte Band die Poesie der Autorin, eine wunderbar bildhafte Sprache fordert den Leser zur Reflexion eigenen Seins. Sigune Schnabel macht Lyrik zu einer wunderbaren Erlebnis indivudueller Auseinandersetzung mit Mensch, Natur und Gesellschaft. Gedichte höchster Qualität, die in jede Sammlung aktueller deutscher Lyrik gehören.

Befreiung

Die Heimat ist ein Warteraum
mit blauen Stauden.
Außen riecht die Luft
nach Wüstentagen.

Immer wieder kommt ein Mann hervor
aus ungenutzten Stunden.
Er atmet, schaut und geht
an mir vorbei.
Frei bin ich nicht
und doch: ein Tier,
das aus der Sprache trat
und nicht mehr auf dem Wortfeld
eingezäunte Enge grast.

Sigune Schnabel,
geb. 1981 in Filderstadt, Diplomstudium Literaturübersetzen in Düsseldorf. Zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften, z. B. „Die Rampe“, „Krautgarten“, „Wortschau“ und „mosaik“. 2017 erschien ihr Lyrik-Debüt „Apfeltage regnen“, gefolgt von „Spuren vergessener Zweige“ 2019, beide im Geest-Verlag.
Für ihre Gedichte wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Ulrich-Grasnick-Lyrikpreis 2017 und dem post-poetry-Preis 2018. 2021 erhielt sie ein Merck-Stipendium der Darm­städter Textwerkstatt.
Die Bilder des Bandes (zur Einleitung der jeweiligen Kapitels und das Cover) kommen von Simon Lèbe, geb. 1961 in London, Kunststudium am Ravensbourne College of Art and Design. Schüler von Roger Ackling. Nach 25-jähriger Schaffenspause seit 2018 wieder malerisch aktiv.

„Große starke Bilder bestürmen uns. Hinter schlichter Fassade tasten sie in sprachliche Fernen, die vertraut wirken. Ein nur scheinbares Paradox. Denn Sigune Schnabels poetischer Sprache ist das Naheliegende ebenso fremd wie das Angestrengte der Konstruktion und wir erleben die Beobachtungen wiederum als treffsicher, erfrischend und klar vermittelt.“
York Freitag, Laudatio zum Ulrich-Grasnick-Lyrikpreis

„Ihr Stil ist einzigartig. Ein Text von ihr kann aus Hunderten ohne Autorenbezeichnung herausgelesen werden. Sie ist und hat eine unverwechselbare Stimme in der deutschsprachigen Lyrik.“

Walther Stonet, Herausgeber von zugetextet