Call for papers (Ausschreibung)

 

Freiheit des Wortes

Beschreibung

In den letzten Jahren hat der VS Hamburg drei Anthologien mit Texten seiner Mitglieder zu wichtigen gesellschaftspolitischen Themen herausgebracht:

„Fluchtpunkt Hamburg. Texte im Exil“ und „Wir haben Wölfe gehört. Texte gegen den Rechtspopulismus“. 2021 war die Corona Pandemie das beherrschende Thema – unsere Anthologie hieß „Von Menschen und Masken“. Im September 23 hat die MV dem Wunsch Ausdruck gegeben, dass wir eine weitere Anthologie realisieren. Wer teilnimmt, räumt dem VS-

Herausgeberteam das einfache Recht zum Abdruck in dieser Sammlung (auch für weitere Auflagen) ein. Alle weiteren Rechte zur Veröffentlichung bleiben bei euch. Im Gegenzug erhaltet ihr bei Abdruck 2 Belegexemplare (Hardcover) und könnt weitere Exemplare (soft oder geb.) mit Autorenrabatt

beim Kulturmaschinen Verlag, Ochsenfurt, beziehen. Dort ist bereits unsere hervorragend gestaltete Corona-Anthologie erschienen.

Freiheit des Wortes/ Freiheit der Literatur ist ein großes, wichtiges Thema für alle Autor*innen und für die Gesellschaft als Ganzes. Zugleich hat dieses Thema durch derzeitige politische Ereignisse und Trends an Aktualität gewonnen – ohne deshalb nachrichten- oder schlagzeilen-aktuell zu sein. Warum ist die Freiheit des Wortes vielerorts gefährdet, was macht die subversive Macht der Literatur aus? Stellt die Literatur sich in den meisten Fällen auf die Seite der Unterdrückten (Underdog-Maxime nennt man es in der Anthropologie)?

Bezieht Literatur schon dadurch Stellung, dass Schönheit Wahrheit ist und Worte Licht in den Schatten der Katastrophen bringen?

Wer schreibt, wer liest, hinterfragt die bestehenden Verhältnisse. Bezüge ergeben sich in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Vergangenheit: Bücherverbrennung, Verfolgung von Schriftstellern

Was ist heute noch da? Lange Schatten der Vergangenheit

Gegenwart:

Auch heute werden in vielen Ländern Schriftsteller verfolgt, verboten, wird die Freiheit des Wortes unterdrückt
Nationalismus und Religion wirken als große Zensoren, auch in demokratisch verfassten Ländern (so die Zensur von Werken der Weltliteratur in mehreren Staaten der USA)

Krieg mit Zensur und Propaganda. War is Peace sagt Orwell. sagt Putin und was sagen wir?

Krieg als ökologische Katastrophe: 10 000 000 000 Euro für Umweltzerstörung

Mutter Courage: „Der Krieg ist nix als die Geschäfte…“

Gibt es neben der autoritären Unterdrückung der freien Meinungsäußerung eine „softe“  Unterdrückung durch medial erzeugten Konsens?

Wie steht es um unsere Diskussionskultur?

Hier öffnet sich ein weiteres, problematisches Feld: Was, wenn die extreme Rechte die Freiheit des Wortes für sich einfordert („Das wird man ja wohl noch sagen dürfen?“)

Was ist sagbar, was nicht, weil es diskriminiert oder Hetze ist? Bis wo darf und soll die Toleranz gehen?

Kann auch die Forderung nach „korrekter“, diskriminierungsfreier Sprache zur autoritären Geste

werden? In Sprachpuritanismus ausarten? Was ist mit den Wohlmeinenden, die alles streichen, was „triggern“ könnte?

Kann und soll die Literatur als Mahner vor drohenden Katastrophen – der ökologischen beispielsweise – wirken?

Was darf Literatur? („Was darf Satire? Alles.“)

Darf ein Mann weiblich schreiben, eine Weiße schwarz?

Sie lassen endgültig die Hüllen fallen: Nach einem Geheimtreffen der AfD (Ansammlung feiger Dumpfbacken) mit NeoNazis und persönlichen Referenten von Frau Weidel wird es deutlich und in der Wiederhoung aus 1933 auch klar:

Mehrere Mio. sollen Deutschland verlassen. Erst die, die „illegal“ sind, dann die ‚“Asylanten“, danach die Nicht-Deutschen und schließlich auch unbeliebte Mitmenschen mit deutschem Pass – also solche, die sich beispielsweise für Flüchtlinge engagiert haben.

Zukunft:

Die drohende Wiederkehr des Faschismus, das Erstarken der extremen Rechten, autoritäre Regierungen in verschiedenen Ländern Europas

Werden unsere Lebensbedingungen eines Tages so prekär werden, dass Literatur als überflüssiger Luxus erscheint?

Schneidet uns die technische Entwicklung (namentlich KI) eines Tages das Wort ab? Konsenserzeugung vs. Originalität, abweichende Meinungen werden vom Algorithmus automatisch aussortiert bzw. nivelliert.

Wir hoffen, wie schon bei unseren vorhergehenden Anthologien, auf vielseitige und reflektierte Beiträge, die ein breites Spektrum der angesprochenen Themen abdecken und die wir der Öffentlichkeit bei Lesungen an verschiedenen

Orten in Hamburg vorstellen werden, um mit unserer Anthologie zum gesellschaftlichen Diskurs beizutragen.

Unsere Anforderungen sind die üblichen im Textverkehr mit Verlagen. Habt bitte Verständnis dafür, dass wir Einsendungen nicht berücksichtigen, wenn die Bedingungen nicht eingehalten werden – anders können wir die ehrenamtliche Arbeit nicht leisten. Außerdem behalten wir uns – wie jede Redaktion – vor, Texte ohne Angabe von Gründen abzulehnen.

Dieser Aufruf richtet sich in erster Linie an die Mitglieder des VS Landesverband Hamburg. Texte unserer VS-Kolleg*innen haben in jedem Falle Vorrang.

Einsendeschluss: 15. Mai. Die Texte sollten den Umfang von ca. 10 Normseiten nicht wesentlich überschreiten, weniger ist in jedem Fall okay, 12 Pkt. Courier ohne besondere Formatierungen.

Mit Porträtbild (druckfähig, JPG 300 dpi, Copyright und honorarfrei) und Autorenauskunft (500 Zeichen einschl. Leerschritte) bitte ausschließlich im Word-Format und per E-Mail an: post@reimereilers.de

Die Premieren-Lesung wird im September im Pop-up Raum der Hamburger Kreativgesellschaft (Grindelallee) stattfinden.

Kontaktmöglichkeit

Herausgeberinnen und Herausgeber:
Reimer Boy Eilers, Esther Kaufmann, Christina Oskui, Christine Sterly-
Paulsen und Margret Silvester

post@reimereilers.de