Land in Sicht: Autorenresidenzen im ländlichen Raum - Friedewald

23. März 2020


Zum Jahresende 2017 setzte der Hessische Literaturrat e.V. mit der Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst erstmals das Pilotprojekt „Autorenresidenzen im ländlichen Raum“ um. Lyrikerin Safiye Can verbrachte einen Monat in Laubach und Open Mike-Preisträger Ro-bert Stripling lebte für einen Monat in Münzenberg.

2018 wurde das Projekt ausgebaut und die Stipendiendauer auf zwei Monate verlängert, wobei der Fokus auf Nordhessen lag. Über die zahlreichen Lesungen, Workshops und Klangspaziergänge der Stipendiat*innen berichtete u.a. hr2-kultur ausführlich. Ziel der „Land in Sicht“-Stipendien ist eine intensive Zusammenarbeit und Auseinandersetzung der Stipendiat*innen mit den kulturellen und städtischen lokalen Akteuren und der Bevölkerung. 2019 wurden erneut drei Stipendien im ländlichen Raum ausgeschrieben, wobei der Fokus mit Michelstadt (Jan Wilm), Bad König (Vito von Eichborn) und Oestrich-Winkel (Claudia Brendler) auf Südhessen lag. 2020 sind Stipendien im Norden, Osten und Süden Hessens geplant, darunter auch eine Kooperation mit der Gemeinde Friedewald im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Friedewald: Mitte August bis Mitte Oktober 2020
Die Gemeinde Friedewald (2.400 Einwohner) liegt im Grenzbereich zwischen der Kuppenrhön und dem Seulingswald an der Wasserscheide von Fulda und Werra. Die Gemeinde setzt sich aus den Ortsteilen Friedewald, Hillartshausen, Lautenhausen und Motzfeld zusammen und ist 15 Kilometer von der Festspiel- und Kurstadt Bad Hersfeld entfernt. Die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Gemeinde ist die aus dem 15. Jahrhundert stammende Ruine der Wasserburg, die u.a. in den Sommermonaten Juli und August wöchentlich für musikalische Veranstaltungen genutzt wird. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählen der südlich gelegene Dreienberg mit der zwischen Lautenhausen und Hillartshausen gelegenen Ruine der „Drygenburg“, die mittelalterliche Wüstung Hammundeseiche, an der sich die bereits 1592 erwähnte „Dicke Eiche“ befindet, und die zwischen Sorga und Friedewald gelegene Ruine der Gißlingskirche.

Erwartungen an den/die Stipendiaten/in:
- Auseinandersetzung mit dem hessischen ländlichen Raum durch aktive Integration in das Ortsgeschehen (z.B. Ortstour, Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung, Auseinandersetzung mit der Ortsgeschichte etc.)
- Anbieten von mind. zwei Workshops, Lesungen o.Ä. (z.B. mit Schulklassen, Seniorengruppen etc.) sowie einer Abschlusslesung
- Zusammenarbeit mit den örtlichen und überörtlichen Medien
- Erstellen eines literarischen Textes mit Bezug zum Aufenthaltsort (Prosa, Essay, Lyrik, Drama etc.): Der Text bleibt Eigentum des/der Autors/Autorin. Das Land Hessen und der Hessische Literaturrat sind berechtigt, den Text im Rahmen eigener Publikationen zu verwenden (z.B. Anthologie).
- Bereitschaft, auf einer Veranstaltung auf der Frankfurter Buchmesse über das Stipendium zu sprechen

Die Auszahlung des Stipendiengeldes erfolgt in der Regel anteilig pro vier Wochen (per Überweisung) und unter der Voraussetzung, dass der/die Stipendiat/in über den ganzen Aus-schreibungszeitraum anwesend ist.
Unterbrechungen können vereinbart werden. Sollte der Stipendiat/ die Stipendiatin insgesamt länger als 10Tage nicht anwesend sein, behält sich der Hessische Literaturrat vor, das Stipendiatengeld anteilig zurückzufordern.

Die Entscheidung über die Zuerkennung des Stipendiums wird Mitte April 2020 getroffen.

Bewerbung

Bemerkungen

Teilnahmebedingungen:

Bezug zu Hessen:

Für die Bewerbung für das Hessische Literaturstipendium ist ein fester Wohnsitz in Hessen nicht Voraussetzung. Es soll jedoch ein deutlicher Lebensbezug zu Hessen bestehen. Das könnte z.B. sein hier geboren zu sein, hier studiert zu haben, hier mehrere Jahre gewohnt oder in Hessen mehrere Jahre im literarischen Bereich gearbeitet zu haben, z. B. als Autor, Übersetzer, Lektor oder Dramaturg oder

sich intensiv literarisch mit Hessen auseinandergesetzt zu haben (nachweislich einer Publikation).