Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V trauert um Anatoli Steiger

Wir trauern um unseren Landsmann Anatoli Steiger.
Der Journalist und Autor ging am 4 Juni 2015 von uns.

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Anatoli Steiger wurde 1941 in Neu-Freudental/Odessa geboren. 1944 flüchtete die Familie über Polen nach Deutschland und wurde in Mecklenburg eingebürgert. 1946 folgte die „Repatriierung“ nach Sibirien. In seinen Jugendjahren arbeitete Steiger zuerst auf Baustellen in Nowosibirsk. 1962-1968 studierte er Journalistik an der Universität Swerdlowsk und arbeitete danach für verschiedene Zeitungen, darunter in der Perestroika-Zeit vier Jahre lang als Korrespondent der TASS.

Seit 1990 lebt Steiger in Deutschland (Hamburg). Hier kann er sich mit voller Kraft der schriftstellerischen Tätigkeit widmen. Eigene Erfahrungen sind der Stoff seiner Geschichten, Erzählungen und Romane. Was in ihm bisher schlummerte oder in den Tisch geschrieben wurde, konnte hier weiter aufgearbeitet und veröffentlicht werden. Vor allem in seinem Roman „Die Fremden“ (2000) schafft er es, Elemente der erzählerischen Tradition Russlands und Deutschlands zu verbinden und die Geschichte einer Volksgruppe zu schreiben, die auch heute in der Bundesrepublik erneut als „Fremde“ betrachtet wird.

Er zeigt die wechselvolle und tragische Geschichte eines Russlanddeutschen und seines Bruders – mit der ganzen schwierigen Problematik dort und hier, wobei er die Erzählstränge eines Heute und eines Gestern geschickt und nachvollziehbar miteinander verbindet. Darauf folgten weitere Publikationen: der Roman „Das Haus am Teich“ (BMV Verlag Robert Burau 2003), der Sammelband „Tschomolungma“ (2003) und zuletzt die überarbeitete Fassung des Romans „Die Fremden“ in der Sammlung „Die Fremden und andere Erzählungen“ (Geest-Verlag 2005)...

Agnes Gossen

Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.Vs Foto.