NOZ berichtet über Volker Issmers Leung im Remarque-Zentrum in Osnabrück

Neuer historischer Roman Volker Issmer las im Remarque-Zentrum

Volker Issmer stellte seinen neuen Roman im Remarque-Friedenszentrum vor. Foto: Swaantje Hehmann

Osnabrück. Der Osnabrücker Autor und Historiker Volker Issmer las im Remarque-Friedenszentrum aus seinem historischen Roman „Mein herzliebster Bruder im Fleisch und in Christo! – Armada“.

„Ist es gerechtfertigt, im Namen Gottes und der Religion Kriege zu führen und Gewalt anzuwenden?“ Um diese angesichts der Flüchtlingsschicksale erneut aktuelle Frage dreht sich Volker Issmer s im 16. Jahrhundert angesiedelter Briefroman „Mein herzliebster Bruder im Fleisch und in Christo! – Armada“.

Der Osnabrücker Historiker und Autor las am Montag im Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum (Kooperation mit dem Literaturbüro Westniedersachsen ) Auszüge aus seinem neuen historischen Roman, in dem er die Zeit der Gegenreformation und Religionskriege mit Heimatgeschichten aus dem Osnabrücker Umland verbindet. Hauptprotagonist ist Miguel de Cordura, der in Briefen an seinen in Paraguay lebenden Halbbruder sein abenteuerliches Leben erzählt. Als Soldat in spanischen Diensten verschlägt es Miguel durch die Wirren der Zeit von den Niederlanden über Spanien und Portugal bis nach Irland.

Dabei begegnet er historischen Persönlichkeiten wie König Philipp II. von Spanien oder dem Kriegsveteranen und „Don Quijote“-Autor Miguel de Cervantes. Er erlebt die Aufrüstung der Spanischen Armada, verliert Eltern und Schwester und wird um 1581 in die sogenannte „Desmond-Rebellion“ gegen Englands Königin Elisabeth I. verwickelt. Interessant hörten sich auch jene Passagen an, in denen Issmer Schauplätze nahe Osnabrück in die Handlung einbezog. Dort freundet er sich als Kind mit dem wenig älteren Cord Grothaus an, dessen Vater Otto Burgherr der Festung Bramsche ist. Wie schnell Krieg und Grausamkeiten bereits auf Kinder übergreifen können, schilderte Issmer am Beispiel Cords: Nach Vorbild der französischen „Bartholomäusnacht“ 1572 quält er vor den Augen Miguels eine Katze, um sie als „Ketzer“ zu verbrennen. Dass Volker Issmer mit seinem packenden Roman das Publikum zum Nachdenken anregte, zeigte sich nach der Lesung auch an der Frage, ob sich das Wort „Katze“ von „Ketzer“ ableiten lässt