NWZ berichtet über das heutige Zeitzeugengespräch in Brake mit Schülern

 

Bücherwochen

Die Kinder des Krieges erinnern sich

 

Zeitzeugen sprechen über Leben im Kreis während Nazi-Herrschaft

 

Brake/Wesermarsch Wie lebten junge Leute in der Wesermarsch in der Nazizeit? Wie vertrieb man sich als Kind und Jugendlicher in den Dreißigern und Vierzigern die Zeit in Brake? Wie sah es in Brake aus, was war damals dort los?

Antworten auf diese und viele andere Fragen gibt es in einer nicht alltäglichen Veranstaltung, zu der die Berner Bücherwochen am Dienstag, 13. Oktober ins Christophorus-Haus Brake (Kantstraße) einladen. Dort findet ein Gespräch mit Zeitzeuginnen statt, die sich im Gespräch mit Alfred Büngen, dem Leiter des Geest-Verlages, über diese Zeit austauschen.

Zeugnis geben werden drei „eingeborene“ Brakerinnen: Milda Frebel, eine ehemalige Lehrerin, Helma Harders, die lange Jahre einen Gemüseladen führte, und Anita Krüger, die in ihrer aktiven Zeit im Braker Stadtrat saß.

Alle drei haben noch sehr genaue und lebendige Erinnerungen an das, was sich damals in Brake ereignete. Sie wissen viele alltägliche Begebenheiten zu berichten, auch dazu, wie der Nationalsozialismus das tägliche Leben bestimmte, wie der BDM (Bund deutscher Mädel) die Freizeit formte, und wie mit einem Mal die Juden verschwanden. Das Zeitzeugengespräch ist Bestandteil des gemeinsamen Romanprojekts von Pestalozzischule und Gymnasium Brake, das von Alfred Büngen redigiert wird.

Der Roman über das Schicksal einer Braker Jüdin und ihrer Schulkameraden (“... und du bist raus!“) wird am 17. November seine große Premiere feiern. Die am Romanprojekt beteiligten Schüler beider Schulen und der komplette neunte Jahrgang des Gymnasiums werden das Gespräch als lebendige Anschauung im Rahmen des Geschichtsunterrichts mitverfolgen.

Auch zahlreiche Bewohner des Christophorus-Hauses wollen zuhören und Fragen stellen. „Im übrigen ist jeder, der Interesse hat, herzlich eingeladen“, sagt Reinhard Rakow, Organisator der Berner Bücherwochen. Der Eintritt ist frei. Wegen der begrenzten Platzzahl wird um Anmeldung gebeten (Telefon   0 44 06/92 00 46, reinhard-rakow@t-online.de).

Kreispfarrer Jens Möllmann als Vertreter des Hausherrn und Reinhard Rakow werden kurz in die Veranstaltung einführen. Geplant ist eine Veranstaltungsdauer von etwa zwei Stunden.