NWZ berichtet: Lesung von Andreas Rüßbült und Alfred Büngen in der Kulturmühle Berne am heutigen Abend

Fiktive Geschichte einfühlsam dargestellt

 

Braker Andreas Rüßbült am Abend in der Berner Kulturmühle zu Gast

Berne „Gefangen in seiner Zeit“ ist die fiktive Geschichte des Brakers Heinrich Cohrs, aus der an diesem Freitag, 3. Mai, ab 19.30 Uhr in der Kulturmühle Berne der Autor Andreas Rüßbült liest.

Die Erzählung setzt 1931 ein, als der damals 15-jährige Sohn eines Weserfischers mit dem Beginn seiner Lehrzeit nach und nach das soziale, wirtschaftliche und politische Leben der Wesermarsch wahrnimmt. Auf dem Hintergrund der realen Vorgänge in den Jahren bis 1950 entwickelt Andreas Rüßbült die Lebensgeschichte eines sich Anpassenden, der Krieg und Faschismus überlebt.

Die fiktive Figur wird durch die einfühlsame Darstellung Rüßbülts so glaubwürdig, dass der Leser am Ende sicher ist, dass es Heinrich Cohrs tatsächlich gegeben haben muss.

Durch eine fiktive Erzählung mehr, spannender und verständlicher über die Jahre im Nationalsozialismus der Wesermarsch zu erfahren und zu verstehen als in manch historisch-wissen­schaftlicher Darstellung, das ist das große Verdienst dieses literarischen Erstlingswerks des Autors.

Der Autor und Verlagsleiter Alfred Büngen lesen Ausschnitte aus dem Buch in einer eigens zusammengestellten Lesung, die musikalische Elemente aus jenen Jahren enthält.

Der Autor Andreas Rüßbült wurde 1961 in Lemwerder geboren. Seit 1976 lebt er in Brake, er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Sein Interesse gilt seit Jahren der deutschen Geschichte, insbesondere der NS-Zeit in seiner norddeutschen Heimat.

Ein weiteres Interessensgebiet ist die Geschichte der Lakota-Indianer Nordamerikas. Beiden historischen Themen gemeinsam ist der versuchte Genozid an einem Teil der Be­völkerung. Die Frage nach dem Warum steht dabei im Mittelpunkt nicht nur seines historischen Forschungsinteresses. Rüßbült betrachtet das historische Geschehen von unten, aus Sicht des kleinen Mannes, ob Täter oder Opfer. Dies gibt seinen Erzählungen eine Nähe, die berührt, oft auch betroffen macht.

Mehr Infos unter  www.kulturmuehle-berne.de