Renate Hedemann (Großheide) feiert an diesem Freitag Buchpremiere im Hotel 'Friesischer Hof' in Hage

Presseinformation Nr.436

Renate Hedemann(Großheide) feiert mit ihrem begeisternden Roman ‚Bollingers Reisen’
am Freitag, den 18. Dezember um 18.00 Uhr Buchpremiere im Hotel ‚Friesischer Hof’ (vormals Martini) in Hage, Hauptstraße



Renate Hedemann
Bollingers Reisen
Roman
Geest-Verlag 2009
SBN 978-3-86685-209-9
11 Euro

Renate Hedemann gelingt es im vorliegenden Roman, in sprachlich und
spannungsmäßig außerordentlich gelungener Weise, das Kurzporträt eines
alternden Mannes aufzuzeichnen, wie ihn jeder von uns in dieser oder
ähnlicher Weise kennt.
Bollinger arbeitet trotz fortgeschrittenen Alters in einem Bremer Verlag, wohnt aber seit seiner Familientrennung allein und
zurückgezogen im ostfriesischen Raum. Auf seinen täglichen Zugreisen
nach Bremen lernt er die verschiedensten Menschen kennen, die ihn – und
er sie – in unterschiedlicher Weise in seinem Denken und Fühlen
berühren. Da ist die Frau eines älteren Ehepaars, die mit plötzlichem
Entschluss ihren Mann verlässt, die selbstbewusste ältere Dame, die an
der Uni Bremen studiert und ihm zu einer wichtigen Freundin wird, der
junge Mann, dem er vor Verfolgung hilft und von dessen Tod im Rahmen
von Drogendelikten er eines Tages erfährt.
Da ist aber vor allem Lea, eine jüngere Frau, der er eines Morgens auf
dem Bahnhof in Norden begegnet, als sie sich offensichtlich auf der
Flucht vor irgendetwas befindet. Es entwickelt sich eine intensive
Zuneigung vor dem Hintergrund der offensichtlichen Verwicklung in ein
Verbrechen, denn Lea steht im Verdacht, ihren Mann ermordet zu haben.
Sie flieht nach nur einer Nacht bei Bollinger, der sie aber nicht
vergessen kann. Nur mit Mühe gelingt es Bollinger, sie in Leipzig
wiederzufinden.

Der Autorin gelingt es, auf 125 Seiten ein wunderbares Kaleidoskop des
Denkens und Fühlens zweier Personen zu gestalten, die sich beide als
gescheitert betrachten und dennoch die Hoffnung auf ein gemeinsames
Leben nicht aufgeben. Doch nicht nur das, auch in den Nebenfiguren
ihres Romans schafft sie jeweils sehr ausgeprägte Persönlichkeiten, mit
denen sich die beiden Protagonisten auseinandersetzen.

Renate Hedemanns Roman ist, obwohl er ein offenes Ende hat und das
kriminalistische Geschehen nur den Hintergrund bildet, von solcher
Spannung, dass er zu der Kategorie von Büchern zählt, die man, einmal
angefangen, nicht wieder aus der Hand legt, da er unweigerlich in eine
eigene Persönlichkeitsauseinandersetzung führt. Der eigentlich komplexe
Handlungsverlauf ist einfach und in klaren Strukturen gezeichnet, führt
zu keinen Verwirrungen, der flüssige Sprachstil macht das Lesen zu
einem großen Vergnügen.

Renate Hedemann
1945 in Sachsen-Anhalt geboren, aufgewachsen in
Leer, nach dem Abitur 1967 Studium an der Pädagogischen Hochschule
Hannover, seit 1971 auf eigenen Wunsch als Lehrerin an der Grundschule
Großheide in Ostfriesland als Lehrerin tätig, nach 35 Jahren in den
Ruhestand gegangen.
Das Schreiben von Geschichten und Gedichten gehörte schon früh zu ihren
Hobbys. Veröffentlichungen u. a. im ‘Ostfriesland-Magazin’ und in
verschiedenen Anthologien. 2008 erhielt sie im Rahmen der Berner
Bücherwochen den Sonderpreis des Geest-Verlages für eine Erzählung in
der Anthologie ‘Zwischenzeiten’.
Seit ihrer Pensionierung ist sie Gasthörerin an der Uni Oldenburg in der Germanistik.