Veranstaltungsreigen in der Wesermarsch startet mit Vortrag und Lesung von Reinhard Rakow über Querkopf Querner in der Galerie Ruhwarden an diesem Samstag

Querkopf Querner -- Der mit der Nessel posiert
Vortrag und Lesung Reinhard Rakow
SA 4.10. Galerie Ruhwarden, 17:00

Seine Erfolgslosigkeit wurde nur noch übertroffen von seiner Hartnäckigkeit: Curt Querner, ein Dix-Schüler, konnte über 40 Jahre von seiner Malerei nicht leben und blieb doch Maler. Weit über 4000 Werke hat er geschaffen. Erst in seinen letzten Lebensjahren kamen mit dem Kollwitz-Preis und dem Nationalpreis der DDR späte Ehrungen. Eines der berühmtesten Werke des wegen seiner Nähe zum Land "Bauern-Querner" genannten Malers zeigt ihn selbst mit einer Brennessel in der Hand, Symbol seines unangepassten Wesens. Von dem legen auch seine Tagebücher Zeugnis ab. Zum Abschluss seiner Ausstellung ".. und alles ist landschaft in mir" in der Galerie am Wehlhamm stellt der Autor und Maler Reinhard Rakow den 1976 verstorbenen Maler Curt Querner, seine Malerei und seine bemerkenswerten Tagebücher vor.

Königin Cunego -- Die mit der Harfe brilliert
Assia Cunego, Harfe solo
SA 18.10. Konzertkirche Warfleth, 20:00

"Danke für dieses wundervolle Konzert!" schrieben uns Besucher des ersten Auftrittes der Harfenvirtuosin Assia Cunego in Warfleth und lobten den  "an diesem Ort der  Versenkung" ganz besonderen Zauber der Harfe.  Tatsächlich fügen sich Harfenton, die vorzügliche Akustik der kleinen Kirche und ihr heimeliges Ambiente, als wären sie füreinander geschaffen. Die vielfach ausgezeichnete italienische Musikerin Cunego hat diesmal ein beinah minimalistisch zartes Programm vorbereitet mit Werken von Bach bis Piazzolla, ein Programm, bei dem Kontemplation und Verzückung sich wie von selbst einstellen.

Chamäleon Kroll -- Der dem Akkordeon zu atmen lehrt
Felix Kroll, Konzertakkordeon
SO, 09.11. Konzertkirche Warfleth, 19:00

Nebenbei ist er für die Farben im Gesamtklang der "Grenzgänger" zuständig. In der Hauptsache ist der Lübecker Felix Kroll ein klassisch ausgebildeter Konzertakkordeonist, der sowohl in der Alten wie in der Neuen Musik zuhause ist und sich in beiden Genres große Meriten im In- und Ausland erworben hat. In Warfleth spannt er den Bogen von Bach, Händel und Scarlatti bis hin zu Gubaidulina. Deren Werk "De Profundis", fast schon ein Klassiker der Moderne, lässt das Akkordeon schnaufen, stöhnen, erleichtert ausatmen. Wetten, so haben Sie Akkordeon noch nie gehört?!

Grandiose "Grenzgänger" -- Die Schmackes und Anspruch vereinen
DO, 13.11. Pestalozzischule Brake, 20:00
FR 14.11. CentralTheaterBrake, 10:00 (beschränkter Zugang!)

Sie spielen für das Goethe-Institut im Ausland. Sie haben viermal den Preis der Deutschen Schallplattenkritik gewonnen. Und sie haben eine neue, fünfte CD aufgenommen, "Maikäfer flieg, Lieder aus dem Ersten Weltkrieg", die just für den diesjährigen Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert worden ist, diese CD steht seit Monaten auf dem 1. Platz der Liederbestenliste. Jetzt kommen die famosen "Grenzgänger" nach Brake: Am Donnerstagabend macht das Folk-Blues-Bossa-Pop-Weltmusik-Quartett mit Gesang, Gitarren, Cello und Akkordeon fetzige Musik zu ernsten Texten. Das Programm des Konzerts (und der neuen CD) enthält u.a. die Urversion von "Lili Marleen", "Michel, mein Michel" und andere Lieder aus der Zeit 1914 - 1918, die den Wahnsinn des Kriegs auf ganz neue Weise beleuchten.
Das Freitagskonzert ist ein Dankeschön an die Schüler der Pestalozzi-Schule und des Gymnasiums Brake für ihre unglaublich tolle Zusammenarbeit, für ihren gemeinsam geschriebenen Roman und für das gemeinsam aufgeführte Theaterstück "DAS IST UNSER HAUS" (Uraufführung 12.11., 10:00 in Pestalozzi, die Ministerin ist auch dabei!). Wer am Donnerstagabend verhindert ist, sollte sich telefonisch um eine Karte für Freitag bemühen. Zu hören gibts Schmackes mit Tiefgang, u.a. aus der vorletzten CD "Dunkel wars, der Mond schien helle".

Unglaubliche Ury -- Die so voll Vertrauen war
Vortrag und Lesung von Reinhard Rakow zu
Band 4 der "Nesthäkchen"-Reihe -- Ein Lehrstück für die Gegenwart
FR 28.11. "König von Griechenland" Ovelgönne, 19:30

In dem durch ein Dekret der Allierten lange als "kriegsverherrlichend" verbotenen Band "Nesthäkchen und der Weltkrieg", den Else Ury 1917 schrieb, lassen sich Vaterlandsliebe und Verblendung exemplarisch festmachen. Die Nesthäkchen-Autorin, berühmt und vermögend, war eine "hundertprozentige" Patriotin. Dennoch wurde sie ab 1933 als Jüdin fortlaufend entrechtet. Obwohl sie die Möglichkeit hatte, floh sie nicht, sondern blieb, um ihre kranke Mutter zu pflegen. "Mir kann doch nichts geschehen" -- wie falsch dieser Satz war, den sie einem rechtzeitig emigrierten Verwandten entgegenhielt, sollte sich bald ergeben. 1943 wurde sie im Auschwitzer Gas ermordet.

Tastentitanin Tichman -- Mit Bachs Goldberg-Variationen erstmals in Deutschland ...

und zwar in Warfleth! Am Sonntag 14.12., 18:30, gibt "Nina die Große" die Goldbergvariationen.

Nina Tichman, Absolventin der berühmten Juilard-School of New York und von dieser für "herausragende musikalische Leistungen" geehrt, rockte 17-jährig mit ihren Beethoven-Klavierkonzerten die  Carnegie-Hall. Danach nahm sie mit dem Gesamtwerk von Debussy London, Rom und Frankfurt im Sturm. Ausgezeichnet mit dem Busoni-Preis und anderen internationalen Mega-Preisen, wurde sie zur einzigen Künstlerin ihres Faches weltweit, die von Radiosendern aller fünf Kontinente mit Porträtsendungen gewürdigt wurde. Heute ist sie Professorin in Köln und im übrigen weltweit unterwegs, um Meisterkurse zu geben, Jurys zu leiten (zurzeit etwa in Italien den Busoni-Wettbewerb) und um Konzerte zu spielen. Auf ihren regelmäßigen Trips in die USA begeistert sie das dortige Publikum immer wieder mit ihrer Interpretation der Goldberg-Variationen. Nun, zum Abschluss des Konzertjahres 2014, beschenkt  sie Warfleth mit diesem "unbestrittenen Höhepunkt  barocker Variationskunst".

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REINHARD RAKOW
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