Emrullah Üzeyiroglu - Wo der Wind einen hinweht (Jugendliche melden sich zu Wort am 14.12.)

Hördatei: 

Wo der Wind einen hinweht

Als ich nach Deutschland kam, war ich sechs Jahre alt. Meine Familienangehörigen sind aus der Türkei geflüchtet, denn sie wurden dort in ihrer Heimat, in der sie aufgewachsen waren, unterdrückt. Sie durften nicht mehr die eigene Sprache sprechen, die eigene Musik hören und die eigene Kultur leben. Um frei zu sein, sind sie nach Deutschland geflüchtet. Sie versuch-ten hier einen Neuanfang.
Ich konnte da noch nicht die deutsche Sprache und war deshalb automatisch ausgegrenzt. Ich konnte mit niemandem kommunizieren. Man fühlt sich alleine, in einer Ecke. Alle um mich herum sprachen deutsch, doch ich verstand nichts. Mit der Zeit hat sich das aber geändert, denn ich habe mich durchgesetzt, um das Bes-te aus meinem Leben zu machen. In der Grundschule habe ich zusätzliche Dinge ge-macht, um mich weiterzuentwickeln und um wie die anderen deutsch zu sprechen.
Wenn ich heute auf meine Vergangenheit zu-rückblicke, sehe ich, dass ich viele Dinge durchkämpft habe. Ist das Schicksal oder Zu-fall?

Emrullah Üzeyiroglu ( 18 Jahre )

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