Günter Ullmann - Jugend (Gedicht des Tages am 7. April)

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JUGEND
In der ersten Hälfte des Jahrhunderts
tobten 2 grausame Weltkriege.
Ich hatte Glück und wurde erst 1946 geboren.
In beiden deutschen Staaten konnte man einigermaßen leben,
weit besser als in vielen anderen Teilen der Welt.
In beiden Staaten war es etwas muffig und spießig
(Beide Deutschlands waren mehr und weniger
Obrigkeitsstaaten),
und trotzdem ging es den Meisten nicht schlecht.
Im reichen Westen gab es mehr Demokratie und Freiheit.
Und für die traten wir an.
Wir protestierten gegen den Schießbefehl an der Mauer
und für die Freilassung der politischen Gefangenen ...
Wir waren für einen Sozialismus
mit einem menschlichen
und demokratischen Gesicht.
Jetzt möchten wir die Demokratie in Deutschland
erhalten, sichern, vertiefen und erweitern ...
Ich möchte in meiner Erinnerung die Jugend nicht missen.
Wir hatten unsere Ideale und Träume
und konnten uns an der Wirklichkeit reiben.
Bei allen kleinen Wunden bleibe ich dabei:
Wir haben uns eingebracht und mitgewirkt
an der großen Veränderung.
Es war eine sinnerfüllte Zeit.

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