Kerstin Wüsten - Das tiefe Loch (JUgendliche melden sich zu Wort am 10. Februar)

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Das tiefe Loch

Als vor drei Jahren meine Mutter an Krebs er-krankte, war das für
mich und meine ganze Familie ein großer Schock. Es begann ein langer
und harter Kampf gegen diese Krankheit. Wir standen meiner Mutter bei
allem zur Seite. Bei den schweren Operationen und bei der quälenden
Chemotherapie, die sich über mehrer Monate erstreckte.
Natürlich schweißte das meine Familie zusammen. Jeder half dem
anderen, über diese Sache hinwegzukommen. Doch als es meiner Mutter
wieder besser ging und sie den Krebs endlich besiegt hatte, holte uns
die nächste Schreckensnachricht ein. Der Bruder meiner Mutter war
ebenfalls an Krebs erkrankt. Bei ihm war es allerdings aussichtslos. Er
war unheilbar krank. Ein Jahr lang kämpfte er ums Überleben, aber die
Hoffnung wurde immer wieder durch Rückschläge zerstört. Dann erlag er
seiner Krankheit, und mit ihm ging ein lebensfroher und sehr geliebter
Ehemann, Vater, Bruder und Onkel. Das schweißte meine Familie noch
enger zusammen. Es war eine Zeit voller Schmerz und Trauer, in der ich
nie gedacht hätte, dass für mich ein neuer Morgen kommen würde. Meine
Familie und ich, wir befanden uns in einem tiefen Loch. Doch der neue
Morgen kam, und es kam nicht nur ein neuer Morgen, es kamen viele.
Mittlerweile liegt der Tod meines Onkels zwei Jahre zurück, und immer
wieder ist ein neuer Morgen gekommen. Egal, wie schlimm es im Leben
auch kommen mag, es kommt immer ein neuer Morgen. Wir sollten das Leben
und diese neuen Morgen schätzen und unsere Lieben in guter Erinnerung
behalten.

Kerstin Wüsten (19 Jahre)

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