Schulze, Heiko - Mit Feder und Hobel (Leseprobe aus dem Roman, gelesen von Alfred Büngen)

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Osnabrück im Herbst 1849.
Der Tisch­­lergeselle Johann Heinrich Schucht wird zum Geburtshelfer eines Ar­beiterbildungsvereins, dem sich in kurzer Zeit Hunderte von Arbeitern und Hand­werksgesellen, aber auch linksde­mo­kratische Bürger an­schließen, die weiter unbeirrt für die Ideale der Revolution von 1848 eintreten.
Zum wöchent­lichen Vereinsangebot gehören alltäglicher Abendschul-unterricht, Lehr­vorträge, politische Debatten, nicht zuletzt selbst-ver­waltete Hilfskassen, ein Sportverein, ein Gesangverein sowie eine Volks­bibliothek.
Schnell schließt sich Schuchts Verein der Allgemeinen Deutschen Arbei­terverbrüderung an. Von Beginn an werden die angeblichen „Staats­feinde“ von der Obrigkeit kritisch beäugt, denun­ziert, drangsaliert und schließlich - im Zusammenspiel von königlicher Regierung und städti­schem Magistrat - politisch zerschlagen. Haupt­akteur der Reaktion ist Johann Carl Bertram Stüve, hannoverscher Innenminister und lang­jähriger Osnabrücker Bürgermeister.
Der ungemein spannend und anschaulich geschriebene Roman hält sich streng an das historische Geschehen. Die Handlung widmet sich einer Zeit, in der schon sehr früh die bis heute aktuellen Forderungen nach Freiheit, Gleichheit und barrierefreier Bildung auf die politische Tagesordnung geraten. Umrahmt wird das Romangeschehen durch ein Wechselspiel von Protest und Unterdrückung, von Liebe und Intrige, von zeitloser Sehnsucht nach Freiheit und Solidarität.

Heiko Schulze


Jahrgang 1954, geboren und auf­gewachsen in Osnabrück, gelernter Gymnasiallehrer. Er ist Autor ver­schiedener Publikationen zu his­torischen wie allgemeinpoli­tischen Themen. Als Romanautor wurde er in jüngster Zeit bereits für sein Buch „Geplatzte Kragen“, das den Osna­brücker Gesellenaufstand von 1801 beleuchtet, bekannt. Seit 1992 ist Heiko Schulze Geschäfts­führer der SPD-Stadtratsfraktion und neben­beruflich Lehrbe­auftragter an der örtlichen Fach­hochschule.

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