Yossef Fakih - Und wieder hatten wir Angst (Jugendliche melden sich zu Wort am 30. Dezember)

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Und wieder hatten wir Angst

Mein Name ist Yossef. Ich bin Libanese und le-be seit 1993 in Deutschland. Ich spreche Deutsch, Englisch und Arabisch. Ich freue mich immer wieder, wenn ich erfahre, dass wir in den Libanon reisen. Doch vor einigen Jahren hatte mein Onkel auf dem Weg dorthin einen Autounfall, bei dem er ums Leben kam. Unter-wegs kam ein schnelles Auto und knallte gegen den Wagen meines Onkels. Jetzt freue ich mich auch immer wieder, wenn ich in den Libanon fahre; doch muss ich heute an meinen Onkel denken.
Vor über zwei Jahren fuhren meine Eltern und ich zum ersten Mal wieder mit unserem Auto in den Libanon. Da fing es an. Ich dachte an mei-nen Onkel. Als wir in Italien waren, standen wir in einem Stau. Ein Italiener fuhr mit seinem Traktor durch einige Lücken und knallte gegen unser Auto. Sofort dachte ich daran, wie mein Onkel ums Leben gekommen war. Doch zum Glück ist uns nichts passiert. Dann waren wir auf einem Schiff und ruhten uns aus. Das Schiff wackelte, und wieder dachte ich an meinen Onkel. Am Ende war alles wieder gut. Als wir dann in Griechenland waren, fuhren wir in die Berge, und da blitzte es gewaltig. Wieder ka-men mir die Gedanken, wie mein Onkel gestor-ben war. Voller Angst fuhren wir durch die Blit-ze, aber letztendlich wurde alles wieder gut. Danach waren wir in der Türkei. Da schossen einige Türken mit der Pistole in die Luft. Und wieder hatten wir Angst.
Die Angst spielte mit mir. Es ging hin und her, bis wir zum Schluss im Libanon ankamen. Jetzt fühlte ich mich endlich wohl. Wir freuten uns ein paar Tage, doch dann passierte das Schlimmste: der Krieg gegen Israel im Jahre 2006.

Yossef Fakih ( 15 Jahre )

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