Aphorismen-Wettbewerb 2025 „AUFBRÜCHE – UMBRÜCHE

30. November 2024
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Unser neuer Schreibwettbewerb (der insgesamt 8.) hat sich als leicht abgewandeltes Leitthema das Motto des Literaturfestivals des Netzwerks „literaturland westfalen“ für das Jahr 2025 gewählt. Das Thema kann auf ganz unterschiedliche Weise verstanden werden, räumlich, zeitlich, inhaltlich. Unser Wettbewerb bezieht sich ausschließlich auf die kurze Gattung des Aphorismus. Wir führen diesen Schreibwettbewerb zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit der Website aphorismen.de durch. (Zu den Merkmalen des Aphorismus siehe u.a. www.dapha.de sowie den Tagungsband zum 10. Aphoristikertreffen „Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen im Aphorismus“, hrsg. von F. Spicker und J. Wilbert, Düsseldorf: edition virgines 2024, S. 110-112)

Gerade in Zeiten geistigen und sozialen Umbruchs gab es eine Blüte der aphoristischen Gattung, so nach 1900 in Österreich und in den 1960er und 1970er Jahren in Polen. Glaubt man den Aussagen vieler Soziologen und Politiker, so leben wir gegenwärtig wieder in Umbruch- oder Wendezeiten. Steckt im „Umbruch“ nicht alles, was wir unter heftigen, ja umwälzenden Veränderungen erleben? Denken wir bloß an die KI und all die anderen digitalen Fortschritte. Oder an die politischen Umbrüche, die uns zwingen, über Krieg und Frieden neu nachzudenken?

Der Gattung des Aphorismus war und ist die Thematik der Brüche, Abbrüche, Umbrüche und Aufbrüche immer schon nicht fremd. Hören wir dazu die Klassiker, etwa den großen Aphoristiker der Ab- und Umbrüche, Friedrich Nietzsche: „Abbruch der Kirchen. – Es ist nicht genug an Religion in der Welt, um die Religionen auch nur zu vernichten.“ Im Aufbruch steckt die Hoffnung, ein anderes aphoristisches Kernthema, das viele Autoren beschäftigt hat, u.a. Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger: „Forschung ist immer Aufbruch zu neuen Uferlosigkeiten.“ Und selbst wenn wir gattungsimmanent bleiben: Gehören das Bruchstückhafte, das Fragmentarische nicht schon etymologisch zum Aphorismus? Das reicht von den „Fragmenten“ Heraklits, die nur bruchstückhaft überliefert sind, bis zu zeitgenössischen Autoren: „Jeder Umbruch führt zum Aufbruch der Wendehälse.“ Fritz P. Rinnhofer / „Wir fürchten nichts so sehr wie die Aufbrüche der anderen.“ Heimito Nollé

 

Wir hoffen, damit Ihr Interesse an der Thematik geweckt und Sie zu eigenen aphoristischen Texten angeregt zu haben. Senden Sie bis Ende November 2024 maximal drei Aphorismen mit Angabe Ihrer Adresse an diese E-Mail:

aphorismenwettbewerb@gmail.com

 

Bitte beachten Sie, dass wir als kleiner ehrenamtlich geführter Literaturverein keine Eingangsbestätigungen versenden. Sie werden informiert, wenn Sie zu den Gewinnern / Gewinnerinnen zählen bzw. zu denen, die mit Einzelsätzen Aufnahme in die Anthologie gefunden haben. Noch eine Bitte: schreiben Sie die Aphorismen direkt in die Mail oder in einem Word-Dokument. Vormerken: Die Lesung der Gewinner:innen wird voraussichtlich im Stadtmuseum Hattingen am Donnerstag, 29. Mai 2025 (Christi Himmelfahrt) um 11:00 Uhr im Rahmen der Präsentation der Wettbewerbsanthologie stattfinden.