Brink, Meinrad: Bilder zum Leben

Autor: 

Meinrad Brink

Bilder zum Leben

Geest-Verlag 2013

ISBN 978-3-86685-373-7

140 S., 14,80 Euro (Sonderformat, 23 Farb-Bilder)

 

18 Bilder zum Leben - das sind 18 Bildmeditationen, in denen Pater Meinrad Brink grundsätzlihce Überlegungen zum Leben miteinander anbietet. Ein Buch, das eine Chance zur Besinnung und Reflexion auch eigener Positionen anbietet.

P. Meinrad Brink OP (geb. 1929) ist vielen Menschen eine vertraute Persönlichkeit. Als Lehrer für Englisch und Erdkunde, als stellvertretender Schulleiter und schließlich als Direktor des Kollegs war er lange Zeit am Thomas Kolleg tätig. Heute arbeitet er in der Seelsorge des Konventes mit, organisiert die Vortragsreihen des Klosters im Frühjahr und Herbst und ist geistlicher Begleiter der dominikanischen Laien.

Hier aus der Einleitung

Er war ein echter Sohn des alten Emslandes: Mein Opa Gerdes. Ein Naturmensch, der die weiten Ebenen mit den endlosen Wiesen, durch die sich die Ems auf ihrem Weg zur Nordsee ihr Bett geschaffen hat, liebte. Ruhig in seinem Wesen, eher wortkarg, fast schon ein Ostfriese, der den Tee mit einem guten Klumpen Kandis dem Kaffee vorzog. Gleichzeitig ein frommer Katholik, der das gesellschaftliche und kirchliche Leben seiner Zeit kritisch verfolgte.
Als Pensionär der früheren Reichsbahn hatte er seinen Ruhesitz in der Nähe der Bahnstation eingerichtet, von wo er am Fenster des ersten Stocks nun als Zuschauer am emsigen Bahnbetrieb Anteil nahm.
An den Nachmittagen lud er seinen Enkel zum obligaten langen Spaziergang entlang der Ems ein, im Sommer auch zum Baden und Schwimmen im Fluss. Dabei konnte der Junge seine Fragen über Gott und die Welt an ihn richten. Unvergesslich sind ihm die Antworten und Erzäh-lungen des Großvaters geblieben, die ihn für im-mer geprägt und seinen Lebenslauf mitbestimmt haben.
Wenn es regnete, durfte er in Opas Zimmer, vor dessen Bücherregal auf dem Boden liegend, in seinen Büchern stundenlang schmökern, wäh-rend Großvater die meterlange Pfeife rauchend durchs Fenster zum Bahnhof schaute.
Der Enkel konnte damals noch nicht wissen, was der Name Theodor des Großvaters in deutscher Sprache bedeutete; aber er spürte, dass ihm in diesem Manne ein wahres ‚Geschenk Gottes‘ in seine jungen Jahre gegeben war.
Wenn er heute auf dem heimatlichen Friedhof die einstige Grabstelle des guten Großvaters be-sucht, dann fragt er sich schmerzvoll, warum eine Fliegerbombe am 6. März 1945 ausgerechnet die-ses Grab total vernichtet hat, sodass ihm nur die Erinnerung und eine große Dankbarkeit für seinen unvergesslichen Großvater geblieben sind.