ANKE AMES, DORTMUND Ich weine einen Fluss für dich

ANKE AMES, DORTMUND
Ich weine einen Fluss für dich
Für Barbara Brandt

Februarwärts wächst Ginster.
Königin, dein Haar glänzt in
Der Sonne.
Die Mahlzeit des Hundes gekocht.
Nicht, nicht essen.
Bitte sterben.
Überall flüstert dein Mund:
Bitte sterben.
Ich schnappe es auf, eine Nachricht
Von großer Dringlichkeit.
Der Hund bekommt Schuhe.
Rot wie der Mond und die Kirschen.

Erfinden wir.
Erfinden wir einen Abschied,
Der war wie immer.
Ozon und kosmisches Licht.
Aus der Spur gefallen.
Aus der Matrix gefallen.
Erfinden wie ein Loch im
Räderwerk, eine Pause
Zwischen den Sätzen.
Tacet.
Bitte sterben.
Nicht, nicht essen.

Februarwärts kehren sie heim.
Der Ruf, der Flug der Kraniche
Im tiefen, tränenblau.

Erfinden wir
Erfinden wir einen Tanz,
einen Abschiedstanz.
Du bist ich und ich bin Du.
Bitte sterben.
Ja.
Die Kraniche schrien es vom Himmel.
Du hältst ihre Hand,
wie wunderschön.
Atmung tanzend.
Atmung beendet.
Nicht, nicht.