Bei der Buchpremiere von Renate Blauth in der Bücherei St. Catharina in Dinklage hingen die Premierengäste an den Lippen der Autorin
Großer Andrang gestern bei der Buchpremiere von Renate Blauth. Gut 70 interessierte Gäste waren gekommen, um die Spurensuche der Autorin nach ihrem vermissten Vater mitzuerleben. Und sie bereuten ihr Kommen wirklich nicht. Zwei Stunden folgten sie der Autorin in eine Welt, die vom Krieg und seinen Folgen gezeichnet war, die das Leben des unehelichen Mädchens der Mutter aus Dinklage prägte. Ein Leben in der dörflichen Welt, Blitzmädel, Armut, Arbeit und immer wieder die Frage, was mit dem Vater ist, den sie als Kind und auch als Erwachsene stets vermisste.
Und so mache im Buch geschilderte Figur tauchte an diesem Abend auch als lebende Persönlichkeit wieder auf, was dem Abend auf eine andere Weise noch einmal eine besondere Faszination gab, wie Bücherleiterin Emily Greschner, die zusammen mit dem Kultrring Dinklage und dem Geest-Verlag zu diesem Premierenabend eingeladen hatte. Andreas Kathe, der als Leiter des Kulturrings in das Buch einführte betonte die Besonderheit des Anliegens der Autorin: "Deshalb wollte ich die Vergangenheit nicht länger ruhen lassen, das Rückwärts ist richtig, wenn es einen Gewinn für die Zukunft verspricht", zitierte er aus der Einführung der Autorin in das Buch.
Und es wurd ein besonderer Abend. Die Gäste hingen an den Lippern der Autorin, folgten ihren Ausführungen, ließen sich mitnehmen in jene Jahre, als der Wahnsinn von Nationalsozialismus und Faschismus tobte, als die Enge der südoldenburgischen Dörfer das Leben für ein unehelöiches Kind noch schwerer machte, als es war. Mit Erzählung und Textauszügen gestaltete Renate Blauth ihren Vortrag. Und nach zwei Stunden war nicht nur einmal die Festellung zu hören, es hätte ruhig nach eine Stunde weitergehen können.
Emily Greschner danke der Autorin, die natürlich zahlreiche Bücher signieren musste, im Anschluss für ihre besondere Lesung, den Gästen für ihr zahlreiches Erscheinen.