Warfleth „Fugen über einerley Thema“: Unter diesem Titel zelebriert der Berliner Akkordenvirtuose Felix Kroll bei seinem zweiten Auftritt in der Warflether Konzertkirche am Deich (Deichstraße 120), diesmal zusammen mit der Schweizer Klarinettistin Sa-bina Matthus-Bébié, barocke Variationskunst am historischen und am zeitgenössischen Exempel – an Johann Sebastian Bachs „Goldberg-Variationen“ und Astor Piazzollas „Histoire du Tango“.

Jedes dieser Werke erblüht unter dieser Instrumentierung, bei diesen Interpreten, in nie für möglich gehaltenen Farben, zu überraschenden Effekten, zu neuer, ungeahnter, unerhörter Pracht. So einnehmend die Werke bereits in ihrer gewohnten Instrumentierung wirken, so angenehm anregend und freudvoll frappierend erweitern das Ungewohnte der gewählten Klangkombination, gepaart mit einer unbändigen Musizierfreude beider Künstler, die Hör-, Denk- und Fühlhorizonte.

Ausgebildet von den großen Akkordeonisten Europas, ist Kroll sowohl in der Alten wie der Neuen Musik zu Hause. Kroll gründete und leitet das „RADAR ensemble“ (Lübeck), das sich durch Brückenschläge zu Multimedia positioniert, und er ist Mitglied der mehrfach ausgezeichneten Formation „Die Grenzgänger“. 2014 begeisterte er das Publikum in Warfleth mit einem Solokonzert von Scarlatti bis Gubaidulina (die NWZ  berichtete).

Die in Costa Rica aufgewachsene Schweizer Klarinettistin Sabina Matthus-Bébié, ehedem Orchestermitglied der Kammeroper Rheinsberg, Begründerin des Klarinettenfestivals Carte blanche“, intoniert in Warfleth vorwiegend die Oberstimme mit der b-Klarinette, bei einzelnen Variationen übernimmt sie die Unterstimme mit der Bassklarinette.

Bach und Piazzola, dargeboten in der meisterlichen Manier klassischer Strenge, doch überraschend neuem Gewande: „Berne bringt...“ diesmal ein wahrhaft „besonderes Konzert“. Beginn ist um 18.30 Uhr. Die Karte kostet 25 Euro pro Person (Schüler, Studenten, Azubis, Geburtstagskinder und Erwerbslose frei); Bestellungen unterTelefon 04406/ 920046 (Reinhard Rakow).