Celler Presse berichtet über die Bücher und Leseaktivitäten von Thomas Bartsch

https://celler-presse.de/2024/03/25/lyrik-dem-zeitgeist-zum-trotz/

Thomas Bartsch ist als Lyriker und Essayist in Celle, seiner Geburtsstadt, kein Unbekannter mehr. Dank mehreren Lesungen (MGH, Celler Schloss, Alte Töpferei Jeversen, Kultur trifft e. V.), seiner Kooperation mit dem BBK, dem Multiinstrumentalisten Peter Missler und Gitarrenvirtuosen Franz Gottwald hat er sich in der Stadt seiner Wurzeln in literarisch interessierten Kreisen einen gewissen Namen gemacht. Im Geest-Verlag sind von ihm in nur drei Jahren drei Bücher erschienen. Nach den Lyrikbänden „Von Übergang zu Übergang“ (2021) und „Gezeiten“ (2022) folgte 2023 der literarische Essay „Sisyphos / oder / Die Kunst der Wende“.

In seiner Lyrik verwendet Bartsch sowohl moderne als auch traditionelle Stilmittel. Thematisch spannt er einen Bogen von Naturmotiven über Gesellschaftskritik bis hin zu transzendentalen Aussagen. Im Vorwort des Bandes „Von Übergang zu Übergang“ schreibt die Psychoanalytikerin Dr. med. Roswitha Dockendorff: „In knapper, aber messerscharf treffsicherer Sprache analysiert Thomas Bartsch in sozialkritischen Texten den Mainstream der heutigen pausenlos tätigen Gesellschaft, der oft in eine bedrückende Oberflächlichkeit, Unverbindlichkeit und Ausgrenzung hineinführt. In anderen Gedichten bringt er in einer metaphorischen, sinnlichen Sprache und seiner Naturlyrik seinen Gegenentwurf zum Ausdruck …“ Die Psychotherapeutin und Kunsttherapeutin Petra Keller formuliert einführend in dem Folgeband „Gezeiten“: „In seinen starken Wortgebilden skizziert er (Th. Bartsch) tiefsinnig einen Abgesang auf die von ökonomischen Interessen geleiteten Selbstoptimierungsbestrebungen unserer Tage, arbeitet aber auch die Befähigung zur Menschlichkeit, Liebe sowie unsere Verwobenheit mit naturgegebenen Rhythmen heraus.“

Entgegen allen Unkenrufen, das allgemeine Lyrikinteresse sei in der heutigen Hektik dramatisch rückläufig, ist kürzlich eine Neuauflage beider Gedichtbände erfolgt – zur Freude des Autors, Geest-Verlags und vielleicht auch einiger Leserinnen und Leser!