In der Endkorrektur: Andreas Klink, Artur Nickel (Hg.) Zwischen meinen Welten Neue Texte von Kindern und Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet
Andreas Klink, Artur Nickel (Hg.)
Zwischen meinen Welten
Neue Texte von Kindern und Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet
Geest-Verlag 2011
ISBN 978-3-86685-321-8
12 Euro
Ich traf andere Reisende, die mir erzählten, dass man auch Gefahr laufen kann, sich in einer anderen Welt zu verlieren. Ich glaube, das kann man vermeiden, indem man sich Zeit nimmt, das Erlebte zu durchdenken und zu verstehen. Es ist wichtig zu wissen, dass es andere Welten gibt. Das Wichtigste jedoch ist, dass man sich seiner selbst bewusst bleibt.
Lisa Neal (19 Jahre)
Ja ich bin eine Hauptschülerin, welche träumt, Ärztin zu werden.
Zwischen diesen zwei Welten bin ich jeden Tag unterwegs.
Miljana Stojanovic ( 16 Jahre )
Auch in unseren Träumen wandern wir durch die unterschiedlichsten Welten, Welten, die unser Verstand für uns entwickelt, die er nur alleine für uns erschafft. Manchmal träumt man Dinge, weilt man nachts in Welten, in denen man denkt, dass das Nichts einen Sinn ergibt, in denen das Oben zu Links und der Norden zu Pizza wird.
Johanna Sip (14 Jahre)
In der Schule haben wir Weihnachten gefeiert und uns gegenseitig beschenkt. Wir haben mit unseren Eltern zusammen leckere Kekse gebacken. Ich als Türkin empfinde Weihnachten als etwas Besonderes, weil ich kein Weihnachten feiere. Es ist für mich jedes Mal eine neue Erfahrung und etwas Tolles zu erleben, wie Deutsche Weihnachten feiern. Das Tollste daran ist, dass man zusammen mit der ganzen Familie am Tisch sitzt, dass man sich gegenseitig etwas schenkt und sich natürlich freut.
Beyza Kanbur ( 12 Jahre )
Erklärtes Ziel der nunmehr siebten Essener Anthologie vom Kulturzentrum Grend (Essen) und vom Geest-Verlag (Vechta) ist es, einen Einblick in die Vielschichtigkeit der Welten zu geben, in denen Kinder und Jugendliche im Ruhrgebiet leben. Dabei verlangen die unterschiedlichen kulturellen Milieus, in die sie eingebunden sind, von ihnen nur allzu oft einen schwierigen Spagat, wenn sie ihre Identität herstellen und gestalten wollen. Was heißt es beispielsweise für sie, dass es für sie keine homogene, in sich geschlossene sozial-kulturelle Welt mehr gibt, dass sie sich gleichzeitig in verschiedenen Welten orientieren müssen? Es ist erstaunlich, wie individuell sie die Räume gestalten, in denen sie zu Hause sind, und womit sie konfrontiert werden, wenn ihnen der Wind ins Gesicht bläst! Erstaunlich ist auch, mit welchem Optimismus sie oftmals unterwegs sind. Ein gutes Zeichen zwischen den Kulturen? Und so beschreiben die Kinder und Jugendlichen ihre Wirklichkeiten im Revier, ihre Gedanken, aber auch ihre Gefühle, eben die Welten, mit denen sie leben.
Die Anthologie entstand mit finanzieller Unterstützung der G. D. Baedeker Stiftung Essen, des Lesebündnisses Essen und des Kulturzentrums Grend/Festival Literatürk.