In der lektoralen Arbeit: Hoimar v. Ditfurth: Meine Bilanz. Innenansichten eines Artgenossen

Hoimar v. Ditfurth

Meine Bilanz

Innenansicht eines Artgenossen

Geest-Verlag 2013

 

Die von seinem Sohn Christian v. Ditfurth überarbeitete politisch-wissenschaftliche Biografie des Vaters wird im Herbst im Geest-Verlag neu erscheinen.

 

Hoimar von Ditfurth entstammt dem Adelsgeschlecht Ditfurth und wurde als Sohn des Altphilologen Hans-Otto von Ditfurth, eines nationalistisch-konservativen preußischen Rittmeisters, geboren. Nach seinem Abitur am Viktoria-Gymnasium in Potsdam (heute Helmholtz-Gymnasium Potsdam) 1939 studierte er Medizin, Psychologie und Philosophie an den Universitäten Berlin sowie Hamburg und wurde 1946 zum Dr. med. promoviert. Von 1948 bis 1960 war er an der Universitätsklinik Würzburg tätig (zuletzt in der Position eines Oberarztes). 1959 wurde er an der Universität Würzburg habilitiert und anschließend Privatdozent für Psychiatrie und Neurologie. 1967 ernannte ihn die Universität Würzburg und 1968 die Universität Heidelberg zum außerordentlichen Professor der Medizinischen Fakultät.

Ab 1960 arbeitete Ditfurth im Pharmakonzern C. F. Boehringer in Mannheim und war dort bis 1969 Leiter des sogenannten Psycholabors zur Entwicklung, beziehungsweise klinischen Erprobung von Psychopharmaka. In diese Zeit fiel auch seine Herausgeberschaft der Zeitschrift n+m (Naturwissenschaft und Medizin, von 1964 bis 1971), die ab 1972 unter dem Namen Mannheimer Forum fortgeführt und von Ditfurth bis zu seinem Tode herausgegeben wurde. 1969 lehnte er eine Geschäftsführerposition ab und wurde stattdessen Dozent, freier Publizist und Wissenschaftsjournalist.

Sehr erfolgreich war Hoimar von Ditfurth als populärwissenschaftlicher Autor und Fernsehmoderator (WDR, SFB, SR, ZDF). Er überschritt dabei mutig – aber wissenschaftlich stets begründet – die interdisziplinären Grenzen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften (hier besonders zur Theologie und Philosophie). Ein bedeutender Teil seines Lebenswerkes war sein Eintreten gegen Aberglauben, Pseudowissenschaften, Kreationismus und Anthropozentrismus. Einem großen Publikum wurde er durch die von ihm 1971 konzipierte ZDF-Sendereihe Querschnitt (später Querschnitte) bekannt, die er gemeinsam mit Volker Arzt bis 1983 leitete.

Von Ditfurth entwarf in seinen späteren Werken (so in Unbegreifliche Realität) einen eigenen Ansatz zur Evolutionären Erkenntnistheorie.

Ab dem Ende der 1970er Jahre wandte sich Hoimar von Ditfurth zunehmend umweltpolitischen Themen zu und unterstützte zu Beginn der 1980er Jahre die Partei Die Grünen im Wahlkampf.

Hoimar von Ditfurth war seit 1949 mit Heilwig von Raven verheiratet. Der Ehe entstammen vier Kinder: Jutta (* 1951), Wolf-Christian (* 1953), Donata-Friederike (* 1956) und York-Alexander (* 1957). Seine Tochter Jutta Ditfurth wurde bekannt als Politikerin der Grünen, sein Sohn Christian v. Ditfurth als Historiker, Journalist und Autor von Alternativweltgeschichten.

Hoimar von Ditfurth war Mitglied des deutschen PEN-Zentrums.

Er starb am 1. November 1989 in Freiburg/Breisgau an den Folgen eines Thymoms.

aus:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hoimar_von_Ditfurth