Ergreifende Buchpremiere am gestrigen Sonnabend in Freren von Hans Schockmann - auch NDR war dabei
Eine außergewöhnliche Buchpremiere gab es am gestrigen
Sonnabend auf dem Hof Schockmann in Freren Overwater. Gut 70 Gäste waren
gekommen, um die Premiere des Buches von Hans Schockmann ‚Wir haben wir uns
geirrt' mitzuerleben. Unter den Gästen u.a. auch eine Redakteurin des NDR, die
Interviews mit dem Autoren, dem Verlger und Gästen machte, die rgionale Presse
und viele alte Bekannte des Autoren und viele junge Gäste.
Schockmanns Buch ist, wie Verlagsleiter Alfred Büngen in
seiner Einführung betonte, ein wichtiger Beitrag zur Klärung der Frage, warum
Jugendliche damals in den Bann des Nationalsozialismus gerieten. Es zeigt zudem
deutlich auf, mit welchen Methoden es den Nazis gelang, etwa Jugendliche auch
in ihre Kampfverbände hineinzupressen, auch wenn diese nicht ihrer Ideologie
huldigten. Und es ist zudem eine Schilderung des Wahnsinn des Krieges und anschließender
Krieggefangenenlager. Das Buch ist die Darstellung des Verbrechens der
Nationalsozialisten im individuellen Erleben.
Viele der Beteiligten an der Buchpremiere waren tief
betroffen von den Leseausschnitten, die der Autor Hans Schockmann zusammen mit
Alfred Büngen vortrug und die Gespräche dauerten noch bis in den Abend hinein.
Das Buch über eine betrogene Jugend, voller Tragik, Information und Spannung
Hans Schockmann
Wie haben wir uns geirrt!
Eine Jugend unterm Hakenkreuz
und in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.
Geest-Verlag 2008
ISBN 978-3-86685-122-1
336 S., 12,50 Euro
‘Wie haben wir uns geirrt!’ ist die Auseinandersetzung des Autoren mit
seiner eigenen Biographie, die der vieler Männer dieser Generation
gleicht. Eine durch den nationalsozialistischen Wahn verlorene Jugend,
deren Inhalt ausschließlich Krieg und Gefangenschaft war. Ihn, der dem
nationalsozialistischen Treiben durch die elterliche Erziehung
skeptisch gegenübersteht, zwingen die Nationalsozialisten, wie andere,
durch üble Tricks 1943 als 17-Jährigen zur Waffen-SS. Nach der
Ausbildung in München kommt er nach Ungarn und rettet sein Leben in der
mörderischen Schlacht um Budapest. Am 13. Februar 1945 gerät er in
sowjetische Gefangenschaft. Als Mitglied einer Waffen-SS-Einheit steht
er unter Generalverdacht und durchlebt bis Anfang 1950 verschiedene
Lager, ab Oktober 1948 Regimelager.
Diese biographische Darstellung wird zur Abrechnung mit dem Wahnsinn
des Krieges. Hier gibt es keine Heroisierung von Kameradschaft und
Einsatz oder gar eine Verunglimpfung der sowjetischen Soldaten. Es ist
eine Darstellung des Kampfes ums Überleben in einer verlorenen Jugend.
Hans Schockmann
1926 in Freren-Overwater als jüngster Sohn des Bauern Ignatz Schockmann
und seiner Frau Theresia geboren. Ab 1933 Besuch der Volksschule, dann
städtische Handelsschule in Rheine und Höhere Textilfachschule in
Cottbus. Ab 1943 Soldat, von Februar 1945 bis Januar 1950 in
sowjetischer Kriegsgefangenschaft.
Nach der Heimkehr Landwirtschaftsschule und Arbeit auf dem elterlichen
Hof, Heirat und Übernahme des Hofes. Der Autor hat eine Tochter und
drei Söhne.
Auf der Verlagsseite www.Geest-Verlag.de finden sie auch eine Hörprobe zum Buch (einfach hier klicken)