Erste Reaktionen auf' Jenny Schon (Hg.):Wo sich Gott und die Welt traf – Westberlin Zum 50. Jahrestag - 13. August 1961 Zeitzeugen erinnern sich der ersten Jahre nach dem Mauerbau

Erste Reaktionen gibt es nun auf das von Jenny Schon herausgegebene Buch: Wo sich Gott und die Welt traf – Westberlin Zum 50. Jahrestag - 13. August 1961 Zeitzeugen erinnern sich der ersten Jahre nach dem Mauerbau

Jut isse, hat se nich schlecht jemacht, ? würde der Berliner sagen, "passt scho", der Bayer. Eine und dieselbe meinen allerdings beide: Jenny Schon. Sie hat mal wieder ein Buch herausgebracht, das schon einigermaßen überrascht. ?Wo sich Gott und die Welt traf? heißt es. Zum 50.Jahretag ? 13. August 1961. Zeitzeugen erinnern sich der ersten Jahre nach dem Mauerbau.  -  ??Und das ist eben das Überraschende: Man erwartet eine Aneinanderreihung von Zeitzeugenberichten, die schließlich wegen der Wiederholungen etwas ermüden und dann genießt man genau das Gegenteil: Herausgekommen ist ein Buch, das recht kurzweilig zu lesen ist, da nicht nur die Zeitzeugen zu Wort kommen, sondern auch Beiträge der Herausgeberin eingeflochten sind, die immer mal wieder eine Verbindung zu den persönlichen Geschichten der Mitautoren schafft und teilweise recht amüsant die Zeit der 60-er Jahre wiederauferstehen lässt. Aber auch die Zeitgeschichte kommt nicht zu kurz, hat Jenny S
 chon diese doch unaufdringlich einfließen lassen in ihr ?West-Berlin-Buch?. Auf die richtige Mischung kommt es eben an und da hat die Herausgeberin und Autorin schon das richtige Gespür. Wird es mal zu ernst oder zu eng ? schließlich sind die Zeitzeugen keine Schriftsteller ? findet Jenny Schon mit Sicherheit die richtigen Worte, das Ganze ein wenig aufzulockern. Herrlich beispielsweise das Kapitel ?Im Cocktailkleid in den Osten?, gelingt es ihr hier doch in unnachahmlicher Weise, die Leichtigkeit, Beschwingtheit, das Lebensgefühls jener Zeit der damals Jungendlichen auferstehen zu lassen, vermag sie Erinnerungen oder besser gesagt, Gefühlserinnerungen zu wecken, die längst vergessen schienen.
Und noch was bringt sie prima rüber, die Jenny Schon. Politische Einstellungen werden nicht verschwiegen, sondern sehr eindrucksvoll dargestellt. Nimmt man beispielsweise die Geschichte ?Mein erster Berlin-Marathon?. Da ist nichts Fanatisches zu herauszulesen, sondern Wahrhaftigkeit zu spüren?.
Ja, ?passt scho?, wird der Bayer sagen, wenn er das gelungene Buch der Jenny Schon gelesen hat und ..?nicht schlecht? der Berliner in seiner ihm eigenen Art dies bestätigen, wenn er es wieder aus der Hand legt.

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Hallo und guten Tag liebe Frau Schon !

Nun habe auch ich Ihr Buch in den Händen und auch schon einige Beiträge
gelesen. Am Besten hat mir bisher der Beitrag von Frau Heller - Engel ge-
fallen und imponiert. Wie sie so als junge Frau nach Berlin getrampt ist....Toll !
Da war mein Wechsel doch sehr einfach, geplant und geordnet. Naja mit
Frau und 2 Kindern bedarf es schon etwas Planung.

Einen Bekannten habe ich unter den Autoren auch entdeckt. Mit Ulrich Waack
hat mich in den 60 er und 70 er Jahren die Arbeit in der Tempelhofer SPD zu-
sammengebracht. Wir waren zeitweise in der gleichen Abteilung ( Lichtenrade ).
Sicher werde ich noch einige Exemplare verschenken um ein wenig Neugier
für diese Zeit zu wecken ; es kommen eine Menge Erinnerungen hoch.

Herzlichen Dank für diese gute Idde´ und all Ihre Mühe. Ich hoffe, Sie finden
ein großes Echo.

Mit freundlichen Grüßen und nun als Berliner verbunden

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