Eugen Ruge gewinnt den Deutschen Buchpreis

Eugen Ruge ist der diesjährige Gewinner des Deutschen Buchpreises. Er erhält die Auszeichnung für seinen Roman In Zeiten des abnehmenden Lichts,

Eugen Ruge (* 1954 in Soswa am Ural in Russland) ist ein deutscher Schriftsteller, Regisseur und Übersetzer aus dem Russischen. 2011 gewann er den Deutschen Buchpreis.[1][2]
Leben

Eugen Ruge ist ein Sohn des Alt-Kommunisten Wolfgang Ruge, der von den sowjetischen Machthabern in das sibirische Lager 239 deportiert worden war. Ruge kam 1958 zusammen mit seinen Eltern nach Ost-Berlin. Nach einem Mathematikstudium und erfolgreichem Diplom an der Humboldt-Universität zu Berlin wurde Eugen Ruge wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde der Akademie der Wissenschaften der DDR. Bereits 1986 begann er mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Seit 1989 wirkt er hauptsächlich als Autor für Theater, Funk und Film.

Neben seinen Übersetzungen mehrerer Tschechow-Texte und der Autorentätigkeit für Dokumentarfilme und Theaterstücke hatte er zeitweise eine Gastprofessur an der Universität der Künste Berlin inne. 2011 debütierte er als Romanautor mit dem Titel In Zeiten des abnehmenden Lichts, der ihm auf Anhieb den Deutschen Buchpreis einbrachte. In der Begründung der Jury heißt es: „Eugen Ruge spiegelt ostdeutsche Geschichte in einem Familienroman. Es gelingt ihm, die Erfahrungen von vier Generationen über fünfzig Jahre hinweg in einer dramaturgisch raffinierten Komposition zu bändigen. Sein Buch erzählt von der Utopie des Sozialismus, dem Preis, den sie dem Einzelnen abverlangt, und ihrem allmählichen Verlöschen. Zugleich zeichnet sich sein Roman durch große Unterhaltsamkeit und einen starken Sinn für Komik aus.“[3]

Ruge ist Vater von vier Kindern und lebt heute (2011) abwechselnd in Berlin und auf Rügen.
Auszeichnungen

    2009: Alfred-Döblin-Preis für sein erstes Prosamanuskript In Zeiten des abnehmenden Lichts
    2011: Aspekte-Literaturpreis für In Zeiten des abnehmenden Lichts
    2011: Deutscher Buchpreis für In Zeiten des abnehmenden Lichts

Texte und Regiearbeiten

    Vom Umtausch ausgeschlossen. (UA 1990, Schauspiel Bonn; Regie: Anselm Weber),
    Restwärme. (UA 1992, Schauspiel Leipzig; Regie: Eugen Ruge),
    Der General schreibt einen Brief und erschießt seine Freundin. (UA 2001 Rampe Stuttgart, Regie: Eva Hosemann),
    Akte Böhme. (UA 2001 Schauspiel Leipzig; Regie: Andreas Dresen).
    In Zeiten des abnehmenden Lichts. Roman einer Familie. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2011, ISBN 978-3-498-05786-2.