Feinste Literatur von Musik untermalt - NWZ berichtet über morgige Lesung von Reinhard Rakow im Lopshof in Dötlingen
Feinste Literatur von Musik untermalt
Kultur Autor Reinhard Rakow liest in Dötlingen aus seinen Büchern – Berger unterstützt am Klavier
Autor Reinhard Rakow BILD: archiv
Reinhard Rakow präsentiert zwei neue Bücher. Die Werke beschäftigen sich mit der Existenz des Menschen und seinen Problemen.
VON NIKOLA NORDING
DÖTLINGEN - „Ich hab mir das nicht ausgesucht, das hier. Den Hof. Das schrotte Haus. Den Misthaufen. Die leeren Kuhställe. Die brachliegenden Äcker. Ich hab mir das nicht ausgesucht“, so beginnt die Geschichte „Dass alles so rein bleibt“ von Buchautor Reinhard Rakow. Eine von vielen, denn Rakow hat Anfang Februar zeitgleich zwei neue Bücher veröffentlicht.
„atem-pause. Roman in vier Sätzen“ und „Konzert im Schloss. Roman in Fetzen“ heißen die beiden Werke, die im Geest-Verlag erschienen sind.
Die beiden Romane stellt Rakow am Freitag, 10. Februar, im Lopshofcafé in Dötlingen bei einer Lesung vor.
Spiel mit der Sprache
Die Bücher, die, wie der Autor sagt, unabhängig voneinander zu lesen sind, aber doch einen gemeinsamen Spannungsbogen innehaben, behandeln das Existenzielle in jedem Menschen. Ob Arzt, Alkoholiker, Bäuerin oder Unternehmer – Rakow erzählt in jeder Episode, mal als Prosatext, mal lyrisch, von ihren Problemen und Bedenken.
„Ich wollte bewusst die übliche Romanform aufbrechen. Ich spiele bewusst mit den verschiedenen Sprachen und Perspektiven meiner Darsteller und möchte nicht als allwissender Erzähler auftreten“, so Rakow. „Nur in existenziellen Situationen werde ich auf mich selbst zurückgeworfen; dann schaut man auf den Grund und auch darüber hinaus“, beschreibt der Autor.
Es bleibt aber nicht bei einer einfachen Lesung: Rakow bekommt Unterstützung vom Dötlinger Musikprofessor Günter Berger. Beide kennen sich schon lange. Bereits vor neun Jahren vertonte Berger einige Gedichte von Rakow in einigen Kantaten und führte sie auf. „Ich hatte gar nicht gewagt, ihn zu fragen. Er kam auf mich zu, als er erfuhr, dass ich in Dötlingen lese“, sagt Rakow über die Zusammenarbeit.
Musik ist für ihn ein entscheidendes Mittel in seiner Schriften. „Wenn ich schreibe, lese ich die Texte laut mit. Ich formuliere sie so, dass sie beim Vorlesen klingen“, so Rakow.