Heute im Druck: Zweite Auflage von Erich Pfefferlen: Keiner soll frieren

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Erich Pfefferlen


Keiner soll frieren


Titelbild von Karin Flörsheim


Geest-Verlag, Vechta, 2007
ISBN 978-3-86685-090-3


11 Euro

 

Gewichte

 

Suche nach der Waage

die auch das Gewicht

eines Gedichtes kennt

 

 

Erich Pfefferlen ist jemand, den man kennt, weit über den Bereich des
eigentlichen Schreibens hinaus. In vielerlei Funktionen im Bereich des
Schulwesens, des literarischen Schaffens und weit darüberhinaus hat er
sich mit seinem Einsatz für ‚Kreativität im Unterricht' und
literarische Organisierung und Diskussion verdient gemacht, wird
geschätzt von schreibenden und pädagogischen Kollegen, Schülern und
offizieller Seite. Preise und Auszeichnungen, u. a. 2007 den
Lehrerpreis der Bundeszentrale für politische Bildung, gab es dafür
viele.

Doch bleibt Pfefferlen aller gesellschaftlichen Anerkennung zum Trotz weiterhin ein Suchender. Immer auf der Suche /nach einem Platz/für Ungesagtes/und Mitgedachtes//zwischen den Zeilen/bei den Atempausen, so
lautet eines der zentralen Gedichte in seinem neuen Gedichtband ‚Keiner
soll frieren'. Es ist die Schärfe seines Blicks für das ‚kleine
Alltägliche', die seine Gedichte auszeichnet. Nicht der große, kaum
noch erfassbare klassische Mythos, die einzigartige Metapher, das
komplexeste Sprachgebilde ist Ziel seiner literarischen Produktion. Dem kleinen Bären/am Himmel/in den Pelz helfen/und mir/ins Wort, so
umreißt er seine Aufgabe des Schreibens. Oder anders ausgedrückt,
mittels der Fantasie die alltägliche Realität aus einem anderen
Blickwinkel erkennen können. Dazu bedarf es der Worte, die wir in der
Alltäglichkeit sprechen, gebrochen durch die gestaltende Absicht des
Autors. Pfefferlens Worte können bei seinem Leser Resonanz finden, denn
es sind die Wörter, die Situationen aus dem Alltag des Lesers, sie sind
der Faden zwischen Autor und Leser oder auch der Resonanzboden, den er
beim Leser/Hörer zum Klingen bringt. Den Worten des Alltags durch die
dichterische Brechung die Kraft zur Schaffung neuer, humaner
Sichtweisen durch uns selbst zu öffnen, hier liegt der literarische und
zugleich auch pädagogische Verdienst Erich Pfefferlens. Und überall ist zu hören/Das Geräusch fallender Tropfen/Wenn man bereit ist zu lauschen. Kurz,
in äußerster formeller und inhaltlicher Präzision Sichtweisen schaffen,
die ‚sitzen', von uns in die Alltäglichkeit mitgenommen werden,
unvergessen bleiben.