Heute und morgen Einführung in das Schreibprojekt am Schulzentrum Berne
Gleich sechs Schulstunden lang führt Verlagsleiter Alfred Büngen heute die verschiedenen Schulklassen von 5 bis 10 der Hauptschule Berne in das Schreibprojekt ein, das am kommenden Montag durchgeführt wird.
‚Einfach grenzwertig’ soll allen Kindern und Jugendlichen der
Schule die Möglichkeit bieten, ihre ‚Grenzerfahrungen’ zu beschreiben
Im Rahmen der Berner Bücherwochen startet am kommenden Montag und
Dienstag das Buchprojekt ‚Einfach grenzwertig’ im Rahmen der Zweiten
Berner Bücherwochen. Alle Schüler sollen an einem Schreibprojekttag am
27. April die Möglichkeit erhalten, ihre ‚Grenzerfahrungen’ in einer
ihnen adäquaten Form zu beschreiben. Kindern und Jugendlichen soll in
diesem Rahmen die Möglichkeit geboten werden, ihre Erfahrungen,
Gefühle, Einstellungen bei Grenzerfahrungen, Mitschülern, Eltern,
Erwachsenen und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu
machen, damit zugleich selbst zu reflektieren.
Grenzerfahrungen spielen im Leben der Heranwachsenden eine besondere
Rolle. Sie dienen der Findung eigener Persönlichkeit (physisch und
psychisch), dienen zur Abgrenzung von Erwachsenen, gegenüber anderen
Jugendlichen, gegenüber der Abgrenzung vom anderen Geschlecht und sind
zum nicht unerheblichen Teil lebensprägend, so wie sie auch
lebensvernichtend sein können.
Das Gespräch über die Erlebnisse und Gefühle bei Grenzerfahrungen
löst Kinder und Jugendliche aus der Unheimlichkeit ihrer Gefühlswelt
gegenüber solchen Grenzerfahrungen, zeigt ihnen, dass sie nicht alleine
in dieser Erfahrungssuche und mit diesen Erfahrungen positiver und
negativer Art sind. Den Erwachsenen wird ein Blick in die
Erfahrungswelt der Jugendlichen ermöglicht, mögliche Gefahren können
erkannt und mit Kindern und Jugendlichen besprochen werden.
Am kommenden Montag und Dienstag bereitet Verlagsleiter Alfred
Büngen vom Geest-Verlag, in dem das Buchprojekt mit den Ergebnissen der
Schülertexte erscheinen wird, die Schüler auf diesen Schreibtag vor. In
Gesprächen und Rollenspielen mit den Schülern der einzelnen Klassen
wird er versuchen, die Schüler auf die Möglichkeiten vorzubereiten, die
sich ihnen mit diesem Buchprojekt bieten, vorzubereiten. Die Chance,
mit Gleichaltrigen und Erwachsenen ins Gespräch zu kommen, über ihre
Gefühle, Träume und Wünsche sich zu äußern, soll dabei im Mittelpunkt
der Vorbereitung stehen.
Am eigentlichen Schreibprojekt-Tag werden den Schüler insgesamt etwa
30 verschiedene Schreibbereiche angeboten werden, Ob in Briefform, als
Song, Geschichte, Märchen oder Erzählung, Gedicht oder
Tagebuch-aufzeichnungen haben sie die Möglichkeit zu beschreiben, was
es ihnen zum Beispiel bedeutete, als Fremde in diese Gemeinde zu
kommen, oder was Ihnen erste Liebe bedeutet, warum die erste Zigarette
vielleicht so wichtig war. Sie können aber auch berichten über eigene
Erfahrungen bei Schmerz oder Tod, was Freundschaften bedeuten, was es
für sie bedeutet, beim Sport Grenzerfahrungen zu machen und vieles mehr.
Die Schüler können an diesem Tag völlig frei schreiben. Niemand wird
ihnen Vorschriften über Form, Grammatik oder Schreibweisen machen. Sie
sollen ganz alleine ihre Schreibweisen entdecken und entwickeln.
Nach dem Schreibtag werden ihre Arbeiten im Verlag ausgewertet und
die interessantesten Beiträge in einem eigen Buch veröffentlicht, das
im Rahmen der diesjährigen Zweiten Berner Bücherwochen erscheinen wird.
Die Beiträge werden zudem im rahmen einer Buchpremiere, aber auch auf
anderen Veranstaltungen im rahmen der Bücherwochen vorgestellt werden.
Einzelne Beiträge sollen zudem vertont werden. Reinhard Rakow, der
Organisator der Bücherwochen, wird zusammen mit dem Verlag die Beiträge
eigens dafür noch einmal sichten. Anschließend sollen sich
professionelle Komponisten und auch Schüler selbst an die musikalische
Umsetzung machen.