Leihen Sie Schüler und Schülerinnen der Erich-Kästner-Gesamtschule in ihrem Einsatz gegen Rassismus Ihre Stimme

nachdem
ich heute – als verantwortlicher Lehrer – meinen Schülerinnen und
Schülern folgende Idee eröffnet habe, möchte ich Sie im Namen der
Schülerinnen und Schüler der Erich Kästner-Gesamtschule in Essen zu
folgender Veranstaltung einladen:

 

GEWICHTSPROBLEME?

SELBSTaussagen zum RASSISMUS

Leo van Treeck (Hg.)

Peter Gutsche (Idee und Durchführung)

Geest-Verlag

ISBN: 978-3-86685-156-1

 

Diese
durchaus gewichtige Publikation hat erreicht, dass Schülerinnen und
Schüler sich dem eigenen Rassismus und jedweder Form von Xenophobie und
nicht zuletzt Homophobie stellten – unglaublich berührende, offene und
couragierte Texte verfassten und dabei ein einziges Kunstwerk zum
Anlass nahmen, über einige Monate mit mir zu arbeiten. Um diesem Buch
mehr Öffentlichkeit zu bieten, möchte ich Sie einladen.

 

Leihen Sie mir Ihre

Stimme!

 

Einladung zu einer Lesung der anderen Art

 

Liebe Schülerinnen und Schüler,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Lesepaten und Gäste der EKG,

 

an
historisch wichtigen Tagen wie dem 27. Januar, der an die Befreiung des
Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau vor 64 Jahren
erinnert, fällt immer auch der Begriff der „Erinnerungskultur“.

 

Wie
aber kann man an etwas erinnern, das den Schülerinnen und Schülern wie
auch dem Kollegium als gelebte Geschichte fremd ist? Diese Frage stellt
sich nicht zuletzt einer Schule, die sich als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ versteht. Vielleicht so:

 

Geschichte
ist zuallererst Lebensgeschichte. Und Lebensgeschichte vermag sehr wohl
einen Zugang zur Geschichte zu eröffnen, der sich nicht in
schwarz-weißen Fotografien erschöpft oder in bloßer Betroffenheit
verharrt. Warum also erinnern nicht einmal die hier ihre
Lebensgeschichte(n), um die es an einer Schule geht: Die Schülerinnen
und Schüler selbst?

 

Leihen Sie mir Ihre Stimme! oder Leihen Sie mir Ihre Stimme? ist als Bitte und Frage an diejenigen gerichtet, die für die Schülerinnen und Schüler wichtig sind. „Für
mich liest meine Mutter!“, „Campino von den Toten Hosen leiht mir seine
Stimme!“, „Mein Lehrer spricht in meinem Namen!“ „Mein jüngerer Bruder
stellt mich vor!“, „Frau Sommer als Bildungsministerin liest mich!“,
„Der Bürgermeister wird zum Lesepaten an der EKG!“
All diese
Menschen werden zu gewählten Lesepaten der Schülerinnen und Schüler des
12. Jahrgangs und stellen Ihnen und euch die beeindruckenden Texte
dieses gewichtigen Buches vor.

 

Für genau diese Idee möchte ich werben – ausdrücklich im Namen der Schülerinnen und Schüler.

 

Und
es würde mich sehr freuen, wenn Sie an diesem Tag (27. Januar 2009, 18
Uhr, Erich Kästner-Gesamtschule, Essen) Zeit finden, einmal Ihre Stimme
der Lebensgeschichte eines Jugendlichen zu leihen.

 

 

Herzliche
Grüße und nochmals meine Bitte: Leihen Sie Ihre Stimme? Es wäre
unglaublich motivierend, wenn Sie mir eine Antwort zukommen lassen.

 

 

Ihr

 

 

Peter Gutsche