Literaturhäuser mit chinesischer Poesie
Auch in diesem Sommer bringen die Literaturhäuser
Berlin, Frankfurt, Graz, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Rostock,
Salzburg, Stuttgart und Zürich in einer gemeinsamen Initiative mit der Robert Bosch Stiftung
wieder Poesie in die Stadt. Im Juli und August werden auf Plakaten und
Citylight-Postern Gedichte aus dem heutigen China, dem diesjährigen
Ehrengast der Frankfurter Buchmesse, zweisprachig publiziert.
Kurator der Plakataktion ist der in Beijing lebende chinesische Lyriker Xi Chuan. Der 1963 geborene Autor hat die lyrischen Stimmen der aktuellen chinesischen Literatur ausgewählt: Zhai Yongming, Ouyang Jianghe, Yu Jian, Han Dong, Chen Dongdong, Xiao Kaiyu, Yin Lichuan, Yan Yun, Chang Yao und Hai Zi.
Fast alle dieser Lyriker, wie auch Xi Chuan selbst, gehören der so
genannten „posthermetischen“ Dichtung aus China an, die im Unterschied
zur „hermetischen“ Dichtung im deutschsprachigen Raum noch wenig
bekannt ist. In der Folge der traumatischen Ereignisse auf dem Platz
des Himmlischen Friedens 1989 wandten sich diese Dichter vermehrt und
in sehr individueller lyrischer Ausdrucksweise der Wirklichkeit zu.