'Manche schlafen ein mit der Katze' - tolle erste Premiere am gestrigen Abend mit 100 Gästen in der Rosenburg

Mit ca. 100 Besuchern feierte das diesjährige Lesebuch der Wesermarsch 'Manche schlafen ein mit der Katze' am gestrigen Abend in der Rosenburg in Brake seine erste Premiere. Auf 512 Seiten zeigen darin die Autoren aus der Wesermarsch ihr vielfältiges literarisches Können mit Texten, in denen das Thema 'Tier im Mittelpunkt' steht. Dörte Spiekermann und Reinhard Rakow bedankten sich als Herausgeber für die rege Beteiligung an diesem Buch (über 300 AutoInnen reichten Beiträge ein). Mit zahlreichen kurzen Lesungen (22 Beiträge wurden vorgestellt) vermittelten die Autoren an diesem Abend ein Bild von diesem Lesebuch: heitere Geschichten, kritische Beiträge zur Tierhaltung und Massentierhaltung, Erinnerungen und vieles mehr. Verlagsleiter Alfred Büngen betonte die Besonderheit dieser literarischen Entwicklung in der Wesermarsch, die in dieser Form kaum ein zweites Mal in der Bundesrepublik zu finden ist.

Im Rahmen des Abends wurde Luzian Krautstein der Preis für den besten Jungautoren-Beitrag verliehen. Der Preis ist mit einer Prämie von 50 Euro verbunden.

Ein langer und zudoch kurzweiliger Premierenabend, denn jeder Beitrag wies seine ganz eigenen Charakter auf. Tatsächlich ein Lesebuch, das hier entstanden ist, in dem es einfach Spaß macht zu 'schmökern'.

Ein Lesebuch für die Wesermarsch

Manche schlafen ein mit der Katze

Ach-, Lach- und Sachgeschichten
von und mit Tieren
Herausgegeben
von Dörte Spiekermann
und Reinhard Rakow

Geest-Verlag 2013

ISBN 978-3-86685-444-4

ca.500 S.,  15 Euro

 

Hannelore Pannek
Auf Platt sagt man so treffend dazu: „Wat den een sien Uhl, is den annern sien Nachtigall.“
Ich gehöre zu denen, die die Nachtigallen mögen, und fühle mich pudelwohl. Mir gefallen die Nahkampfschafe auf dem Deich und die Dickbauchkühe auf den Weiden. Ich beobachte die Spitznasenkatzen, die Langohrmäuse und die Dünnhalsratten.  Ich höre vom nächsten Hof die Weitblickesel das I-AH schmettern und das Krähen der Kleinhuhnscharrer.  Ich störe die Großbeinspinnen nicht, wenn sie ihre zarten Netze weben und auf Tiefflieger-brumsen warten. Langeweile ist ein Fremdwort für mich – hier – zwischen Wasser, Deich und Wiesen.

Dr. Johan Altmann
Tiere zu „vermenschlichen“, wie es so oft im Fernsehen und in Filmen üblich ist, kann dazu nicht der Weg sein: Hunde sind keine sprechenden Komödianten, der Teckel ist keine listige Gestalt, der Bernhardiner kein dicker Trottel und die Katze kein perfides Luder. Ebenso wenig gibt es die dumme Sau und die Kuh ist weder dusselig noch lila.
Das Wesen der Tiere zu begreifen, deren Bedürfnisse kennenzulernen und umzusetzen, nur das kann auf Dauer der Weg sein, sie als Mitgeschöpfe zu akzeptieren und zu respektieren. Das heißt nicht, dass man sie nicht nutzen oder benutzen darf.  Ausnutzen ist allerdings unakzeptabel und zu verbieten.

ULRICH STEINHOFF
Der Rückbau der Taubenschläge und der Verkauf der Tauben war eine Großaktion, obwohl mehrere Freunde und Taubenzüchter ihre Unterstützung angeboten hatten. Für mich lebt diese Welt in meiner Seele weiter, und ich bin dankbar, dass ich in diesem Buch noch einmal alles durchleben durfte.