Markus Roentgen: „Spirituelle SMS – MEMOS AN GOTT II“ Eine Hinführung ins aufmerkende Lesen und Betrachten

„Ich bin
w a r t e n
auf D i c h“

oder: Was ist der Keim einer Spiritualität für unsere Zeit?

„Spirituelle SMS – MEMOS AN GOTT II“
Eine Hinführung ins aufmerkende Lesen und Betrachten

Wir sind Kinder unserer Zeit.
Unsere „MEMOS“ (Bilder und kurzpoetische Formen) sind Kinder dieser Zeit, die durch uns gewandert sind und Sprache, Linie, Farbe und Form und so Ausdruck wurden.
Kaum vorstellbar, sie wären s o etwa im Jahr 1980 entstanden; sie wären wohl als sprachspielerische Abrisskalenderzettelchen überlesen, überhört–, als unverbindliche Farbabstrahierungen übersehen worden.
Heute reagieren sie und agieren in einer text- und bildüberfluteten Zeit, wo das eben gesprochene und geschriebene Wort, das gerade „geschossene“ Bild nur mehr noch Tag oder Stunde oder den Augenblick allein überlebt.
Jetzt insistieren sie karg auf dem gedehnten Blick, der langen und langsamen Annäherung, sollen/ wollen zumindest, aufgestellt und postiert auf der kartonierten Stütze, wenigstens e i n e r Woche Nahrung geben (hoffentlich).
Sie versuchen darin, etwas vom Geist unserer Quellen, jüdischen und daraus christlichen, transformiert zu erhellen.
Und doch auch, sind sie zeitverhangen, deshalb kurz und übergänglich, sterblich auf die Zukunft hin, denn wirklich unsterblich ist allein der Morgen, dem kein Abend mehr wird.
Unsere Quellen sind nicht nur die erhofften Fundorte des Heiligen, sie sind auch eine ephemere Luftspiegelung immer, denn die uns inspirierenden Väter und Mütter sind Menschen, und nichts anderes – sind nur Menschen (vgl. Michel de Certeau, GlaubensSchwachheit. Stuttgart 2009, S. 62ff.); und wir suchen an ihnen und mit ihnen, durch sie hindurch und so auch gegen sie das „neue Wort“, die „neuen Worte“; das „neue Bild“, die „neuen Zeichen“ für das unfassliche- und auch unfasslich Konkrete Gottes, für GOTT, der nicht einfachhin d a ist und doch d a r i n D A,
fremdnah,
in jedem Lieben tatwahr
wie der wechselseitig erwiderte,
der im Verschmelzen verschwindende
K u s s

Markus Roentgen, Vechta 25.2. 2011