Mirko Swatoch - Hiroshima (Sonett am Donnerstag vom 23.03.2023)
Hiroshima
6. August 1945
Die Sonne hat das Dunkel aufgesogen,
der Morgen kehrt mit Vogelsang zurück.
Die Menschen warten auf ein neues Glück
und werden von den Pflichten angezogen.
Ein kleines Flugzeug kreist am Himmelsbogen,
begleitet ihren Weg ein kurzes Stück,
entriegelt dann die Fracht mit einem Klick.
Die Stadt erlischt, von Hitze, Druck umwogen.
Es bleibt nicht Zeit, dem Tode auszuweichen.
Mit einem Schlag schafft er so viele Leichen,
dass rasch die Stadt der toten Wüste gleicht.
Still ist es in Hiroshima geworden.
Bis heute noch schmerzt dieses feige Morden,
weil dieser Wahn in unsre Tage reicht.