Moshe Kahn erhält den Paul-Celan-Preis
Der vom Deutschen Literaturfonds vergebene Paul-Celan-Preis für außergewöhnkiche Übersetzungen ins Deutsche geht in diesem Jahr an Moshe Kahn. Kahn wird mit dem Preis für sein Gesamtwerk ausgezeichnet, das Übersetzungen aus dem Italienischen und Französischen umfasst, darunter Werke von Pier Paolo Pasolini, Primo Levi, Luigi Malerba, Andrea Camilleri, Roberto Calasso, Norberto Bobbio. Sein Opus magnum jedoch, an dem er jahrzehntelang gearbeitet hat, sei die Anfang 2015 erschienene Übersetzung des monumentalen Romans "Horcynus Orca" (S. Fischer) von Stefano D’Arrigo, der wegen seiner hochkomplexen Stilmischung aus verschlungenen Satzketten voller Neologismen, Anklänge an das Sizilianische, verfremdeter Sprachbilder, Soziolekte und sogar Rückgriffe auf altgriechische und sikulische Elemente bisher als unübersetzbar galt. Mit bewundernswerter Erfindungskraft und Geduld habe Moshe Kahn dieses Vorurteil glänzend widerlegt und dem bisher selbst in Italien nur wenig bekannten Großroman durch seine geniale schöpferische Nachgestaltung eine neue, auch internationale Leserschaft erschlossen, heißt es in der Medieninformation des Deutschen Literaturfonds.